Neues Hotel direkt an der Westspange
2018 soll ein Drei-Sterne-Hotel im früheren Hauptpostamt eröffnen. Im Anbau entstehen Büros. Der Investor ist eine Firmengruppe aus Aachen.
SAARBRÜCKEN Eine Unternehmensgruppe aus Aachen baut das ehemalige Hauptpostamt in der Klausenerstraße um, das derzeit die Telekom nutzt: In dem Gebäude entsteht ein Hotel mit rund 160 Zimmern und Tagungsräumen. Im in den 70er Jahren errichteten Anbau werde die Telekom drei Etagen beziehen und die oberen Geschosse als Büroräume genutzt. Das teilt der Eigentümer und Bauherr, die Daixko-Gruppe, in einer Presseerklärung mit. 20 Millionen Euro werde das Unternehmen investieren, sagte der Gesellschafter und Geschäftsführer Ralf Wetzler. Das Hauptgebäude sei bereits an die Tristar Hotel GmbH in Berlin verpachtet, der Vertrag unterschrieben. Tristar wird ein Holiday Inn Express Hotel der Intercontinental Hotel Group betreiben. In Neunkirchen gibt es bereits diesen Hoteltyp, in Saarbrücken soll aber eine modernere Version dieses Drei-Sterne-Hotels entstehen.
Die Daixko-Gruppe zählt als große Standortvorteile die Nähe zur Innenstadt, zur Congresshalle und zu den Autobahnen auf. Die Unternehmensgruppe hat nach eigenen Angaben dem Bauplanungsamt und dem Gestaltungsbeirat der Stadt ihre Pläne vorgestellt, aber noch keinen Bauantrag gestellt. Im Sommer sollen die Bauarbeiten aber bereits beginnen und das Hotel im Sommer 2018 eröffnet werden.
Weil es sich um eine neue Nutzung eines bestehenden Gebäudes handelt, müsse der Stadtrat nicht zustimmen, teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug mit. Die Klinkerfassade des alten Hauptpostamts bleibt nach Angaben des Investors ebenso erhalten wie das „repräsentative Treppenhaus aus den 50er Jahren“. Wie teuer werden die Zimmer sein? „In der Regel unter 100 Euro“, teilt die Tristar GmbH mit.
Ganz in der Nähe, im ehemaligen Verwaltungsgebäude des RAG-Konzerns in der Hafenstraße gegenüber der Congresshalle, entsteht ein Intercity-Hotel des Steigenberger-Konzerns. Die Eröffnung soll 2019 sein. In der Nachbarschaft gibt es bereits zwei weitere Hotels: Das Mercure und das La Résidence. Für die Tristar GmbH ist das kein Problem. Sie habe mit dem Holiday Inn das „attraktivste Angebot“, erklärt eine Sprecherin. Gibt es wirklich einen Bedarf für so viele Hotels rund um die Congresshalle? Alexander Hauck, Chef der Kongress und Touristik Service Region Saarbrücken GmbH, verweist auf die steigende Zahl von Touristen in Saarbrücken. Von 2010 bis 2016 seien rund 80 000 Gäste mehr nach Saarbrücken gekommen. Das ist ein Plus von 108 000 Übernachtungen, teilte er kürzlich mit. Im vergangenen Jahr kamen rund 324 000 Besucher in die Landeshauptstadt (SZ vom 2. März). Die amtliche Statistik weist nach Haucks Angaben 40 Beherbergungsbetriebe, inklusive Campingplätze, Ende 2016 in Saarbrücken aus. Die Stadtverwaltung begrüßt die jüngste Hotel-Entscheidung. Pressesprecher Thomas Blug: „Die Hotelbranche investiert verstärkt in der Stadt. Das zeigt, dass Saarbrücken als Standort für die Tourismusbranche attraktiver wird.“