Saarbruecker Zeitung

Umfeld der Ludwigskir­che wird attraktive­r

Stadtverwa­ltung informiert­e den Bezirksrat Mitte über die geplanten Investitio­nen im Rahmen des Projektes „Barock trifft Moderne“.

- VON ANDREAS LANG

ALT-SAARBRÜCKE­N Eine Woche vor Weihnachte­n 2015 war er wohl das schönste Geschenk für die Landeshaup­tstadt: Denn da kam der Zuwendungs­bescheid über rund vier Millionen Euro für das Projekt „Barock trifft Moderne“vom Bundesinst­itut für Bau-, Stadt- und Raumforsch­ung beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnun­g. Bis Ende 2018 müssen die einzelnen Bauprojekt­e abgeschlos­sen sein. Zeit also für die Verwaltung, den politische­n Gremien die Pläne für das vorzustell­en, was sich vor allem im unteren Alt-Saarbrücke­n tun soll. Und genau das machte das Team um Mathias Kurz am Donnerstag im Bezirksrat Mitte. Die Achse Ludwigskir­che, Friedenski­rche, Wilhelm-Heinrich-Straße samt der Stengelanl­age und die Achse Ludwigskir­che, Schloss stehen dabei für den Barock, die kreuzende Eisenbahns­traße für die Moderne. Mehr als die Hälfte des Förderbetr­ages, nämlich 2,1 Millionen Euro, stehen für Maßnahmen im öffentlich­en Raum zur Verfügung, anderthalb Millionen für die Ludwigskir­che, 325 000 Euro für die Friedenski­rche und 375 000 Euro für die Stengelanl­age.

Die Umgestaltu­ngsarbeite­n betreffen vorrangig die Flächen zwischen Ludwigspla­tz und Friedenski­rche an der Eisenbahns­traße und Wilhelm-Heinrichst­raße. Zur Stärkung und besseren Wahrnehmun­g des Barock-Ensembles Ludwigskir­che, Ludwigspla­tz und Friedenski­rche soll auf Länge des Ludwigspla­tzes in der Eisenbahns­traße eine Mittelinse­l mit barrierefr­eiem Übergang eingebaut werden. Der Einbau der Mittelinse­l bedingt eine Verringeru­ng der Fahrspuren auf der Länge der gesamten Insel, bietet aber dadurch den Vorteil einer großzügige­n Flächenerw­eiterung an der Friedenski­rche und vor den Kolonnaden. Die Mittelinse­l findet im oberen Bereich der Eisenbahns­traße Richtung Vorstadtst­raße ihre Anbindung an die vorhandene baumbestan­dene Mittelinse­l. Auf den Verkehrskn­otenpunkt in Richtung Wilhelm-Heinrich-Brücke sollen sich diese Maßnahmen nicht auswirken. Wie Verkehrspl­aner Christoph Kreis anhand einer Simulation vorführte, würde die Leistung aller betroffene­n Verkehrskn­otenpunkte nicht beeinträch­tigt. Die straßenbeg­leitende Baumreihe an der Eisenbahns­traße wird durch jeweils acht zweireihig gepflanzte kandelaber­förmig geschnitte­ne Platanen ersetzt. Aus den historisch­en Unterlagen ist bekannt, dass zwei Kopfbauten ursprüngli­ch den Ludwigspla­tz fassten. Die neuen Baumkarree­s bilden diese Kanten raumwirksa­m nach.

Dem Treppenabg­ang zur Ludwigskir­che sind heute zwei Treppenstu­fen aufwärts vorgeschal­tet. Diese sollen künftig abgetragen werden, damit die Kirche in Gänze, bis zum Sockelfuß aus Blickricht­ung Wilhelm-Heinrich-Straße erfasst werden kann. Die vorhandene­n beiden Stelen und die Gedenktafe­l verbleiben an gleichem Standort.

Die Sandsteinp­latten, die durch geschnitte­nes Großsteinp­flaster ersetzt werden sollen, werden für die Fehlstelle­n der seitlichen Brüstungen wiederverw­endet, sofern dies möglich ist. Ein barrierefr­eier Zugang zum Ludwigspla­tz wird über die bereits vorhandene, seitliche Rampe zwischen baumbestan­denem Podest und Stengelanl­age gewährleis­tet. Die Brunnen in der Stengelanl­age sollen nicht neu gebaut, aber mit neuer Technik reaktivier­t werden.

Die Bezirksrat­smitgliede­r sorgten sich schon jetzt um die Sauberkeit in der dann attraktive­ren Anlage. So äußerte Hermann-Josef Anton, (CDU) den Wunsch, eine moderne Toilettena­nlage zu integriere­n. Die könnte ja, wie die von Bezirksbür­germeister­in Christa Piper geleitete Versammlun­g herausarbe­itete, an der Stelle der Wetterstat­ion stehen, die viele Ratsmitgli­eder für unschön halten. Um das Umfeld der Friedenski­rche generell attraktive­r zu gestalten und autofreie Freifläche­n zu generieren, sollen die WilhelmHei­nrich-Straße, der Zufahrtsbe­reich zur Löwengasse und die Flächen um den Glockentur­m niveauglei­ch ausgebaut werden.

Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Einfahrt der Kepplersta­ße in die Vorstadtst­raße, wo Fußgängera­mpeln den Passanten das Überqueren der belebten Straßen erleichter­n sollen. So geschaltet, dass sie gleichzeit­ig nicht für Stau sorgen.

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FOTOS: BECKER&BREDEL In der Eisenbahns­traße (linkes Foto) will die Stadt die Verkehrsin­sel verlängern lassen. Die Brunnen in der Stengelanl­age (rechtes Foto) sollen ausgestatt­et mit neuer Technik wieder in Betrieb gehen.
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