Die Kaderschmiede weckt Begehrlichkeiten
Der Tischtennis-Zweitligist 1. FC Saarbrücken II spielt mit Talenten eine tolle Saison. Die stehen nicht nur beim FCS hoch im Kurs.
SAARBRÜCKEN Die junge Mannschaft des 1. FC Saarbrücken II mischt die zweite TischtennisBundesliga auf. Das Saisonziel war der Klassenverbleib. Doch die Talente übertrafen die Erwartungen. Zwischenzeitlich übernahmen sie die Tabellenführung. Nun belegt der FCS II trotz Verletzungssorgen den dritten Platz. „Die Spieler haben eine tolle Entwicklung genommen. Wir sind äußerst angetan davon, wie sich die jüngste Mannschaft der Liga präsentiert“, sagt Erwin Berg, der sportliche Leiter: „Ohne das Verletzungspech hätte die Truppe sogar Meister werden können.“
Die Reserve wird gerne als Perspektiv-Mannschaft bezeichnet. Doch welche Perspektive haben Tomas Polansky, Dennis Klein, Andrey Semenov und Leonardo Mutti beim 1. FC Saarbrücken?
Am schnellsten beantwortet ist die Frage bei Mutti. Der Italiener, der mit 21 Jahren der älteste in der Mannschaft ist, wird den Club verlassen. Er weist mit sieben Siegen bei 13 Niederlagen die schwächste Einzelbilanz der vier Spieler auf. Zudem hat er seit Wochen mit einer Schulterverletzung zu kämpfen. Und: Mutti trainierte in dieser Saison seltener im Saarland. Er hielt sich meistens an einem Leistungszentrum in Italien fit. Er hat zudem Verpflichtungen beim italienischen Militär. „Er hätte künftig nur noch eine Woche im Monat in Saarbrücken sein können“, sagt FCS-II-Betreuer Nicolas Barrois. Als Ersatz für Mutti steht der Club nach SZ-Informationen vor der Verpflichtung von Deni Kozul. Der 19 Jahre alte Slowene wurde kürzlich bei der U 21-Europameisterschaft in Russland Dritter.
Mittelprächtig sieht die Perspektive bei Semenov aus. Der Russe verpasste den Saisonstart wegen einer Meniskusverletzung. Nun ist der 19-Jährige wieder fit und liefert im hinteren Paarkreuz solide Ergebnisse ab. Seine Saisonbilanz lautet 11:9 Siege. „Wir haben ihn ja schon in der Champions League eingesetzt. Er konnte zwar nicht gewinnen, hat aber ordentlich mitgehalten“, sagt Berg. Und Barrois ergänzt: „Andrey hat den Nachteil, dass er nur ein Jahr im russischen Landeskader gefördert wurde. Ihm fehlen deshalb Erfahrungen. Aber wenn er dranbleibt und sich weiter verbessert, kann er das aufholen.“
Die besten Aussichten bei den Saarbrückern haben der 19 Jahre alte Klein und der 18-jährige Tscheche Polansky. „Wir haben beide schon in der ersten Mannschaft eingesetzt. Nächste Saison planen wir, das häufiger zu tun. Auch wenn das beim FCS, bei dem die erste Mannschaft den Anspruch hat, in der Bundesliga vorne mitzuspielen, nicht immer einfach ist“, erklärt Berg.
Klein lieferte im vorderen Paarkreuz eine starke Hinrunde ab (11:2). Genauso wie Polansky (11:1), der zum Rückrundenstart ebenfalls ins vordere Paarkreuz aufgestiegen ist. „Beide haben extrem viel Potenzial. Dennis hat einen Quantensprung gemacht. Tomas stand schon als 17-Jähriger bei der EM unter den letzten 32. Er kann es unter die besten 30 Spieler der Welt schaffen“, sagt Barrois.
Die FCS-Kaderschmiede weckt Begehrlichkeiten. „Mit Tomas waren wir uns vor der Saison bereits einig. Trotzdem sind noch französische Erstligisten an ihn herangetreten“, berichtet Barrois. „Es gibt Vereine, die auf ihn und Dennis ein Auge geworfen haben. Aber die Spieler wissen, was sie in Saarbrücken haben. Hier haben sie an der Sportschule optimale Bedingungen und starke Trainingspartner“, sagt Berg. Er ergänzt: „Ob die Jungs alle noch über Jahre beim FCS bleiben, weiß niemand. Aber hier werden sie zu erstligareifen Spielern ausgebildet.“Barrois sagt: „Ich kann mir vorstellen, dass die Zukunft unseres Vereins bei den Spielern liegt, die aktuell noch in der 2. Liga aufschlagen.“............................................. Der 1. FC Saarbrücken II