Sportbetrügern droht künftig Gefängnisstrafe
Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das Wettbetrug und Spielmanipulation hart bestraft. DFB und DFL sind zufrieden.
BERLIN (dpa) Die Bundesregierung hat mit dem Gesetz zur Strafbarkeit von Wettbetrug und Spielmanipulation den Schutz der Integrität des Sports erhöht. „Weil andere Maßnahmen nicht gegriffen haben, müssen wir auf solche Methoden mit den Mitteln des Strafrechts reagieren“, erklärte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) nach der Verabschiedung des Gesetzes in der Nacht zum Freitag durch den Bundestag. Es ist nach dem Anti-Doping-Gesetz das zweite realisierte Vorhaben für Fair Play im Sport.
Sportlern, Trainern und Schiedsrichtern drohen bei Wettmanipulationen künftig bis zu drei Jahren Gefängnis, in besonders schweren Fällen ist auch eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren möglich. Bisher kamen manipulierende Schiedsrichter oder Sportler nur als Gehilfen in Betracht und nicht als Täter.
So hatten besonders die Aufklärung des Wettskandals um den Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005 und der Prozess gegen den Bochumer Wettpaten Ante Sapina strafrechtliche Lücken aufgezeigt. Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche FußballBund begrüßen die Verabschiedung des Gesetzes, das noch in diesem Monat in Kraft treten könnte. „Das Gesetz ist ein wesentlicher Baustein für den Schutz der Integrität des Sports“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball.
Auch für DFB-Präsident Reinhard Grindel ist das Gesetz ein wichtiger Schritt. „Spielmanipulation gehört genauso wie Doping zu den größten Bedrohungen der ethisch-moralischen Grundwerte im Sport“, sagte Grindel. Dass künftig die staatlichen Stellen auf Grundlage des Gesetzes auch mit effektiven Strafverfolgungsmaßnahmen wie Durchsuchungen und Abhörmaßnahmen konsequent vorgehen können, sei ein ganz wichtiger Schritt.