Schalke droht unter neuer Führung der sportliche K.o.
Bundesligist steht auch in Europa League vor dem Aus.
GELSENKIRCHEN (sid) Max Eberl lobte überschwänglich die Qualität von Schalke 04, Benedikt Höwedes fand alles „toll“: Nach dem ersten Akt im deutschen Duell in der Europa League entstand der Eindruck, die Königsblauen seien obenauf – dabei steht der Abschied von der internationalen Bühne bevor. „Schalke bleibt ein großartiger Verein mit einem großartigen Kader“, sagte Gladbachs Sportdirektor Eberl nach dem 1:1 (1:1) im Achtelfinal-Hinspiel in Gelsenkirchen.
Was der Ex-Profi verschwieg: Seine Borussia ist auf dem besten Wege, dem Europapokal-Stammgast auch die letzte Hoffnung auf ein achtes Jahr in Folge im internationalen Fußball zu nehmen. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1) haben die aufstrebenden Fohlen alle Vorteile auf ihrer Seite. „Da wir zu Hause spielen, stehen die Chancen 51:49 für uns“, rechnete Trainer Dieter Hecking mit einem leichten Schmunzeln hoch.
In den Katakomben der Schalke-Arena rief unterdessen Kapitän Höwedes die Wiederauferstehung der Gelsenkirchener aus. „Toll“sei das Spiel seiner Mannschaft gewesen, „toll“die Reaktion auf das Bundesliga-2:4 fünf Tage zuvor in Gladbach – gleich sechs Mal innerhalb einer Minute verwendete der Weltmeister diese Vokabel.
Die im DFB-Pokal ausgeschiedenen und auf Rang 13 in der Bundesliga abgerutschten Schalker sind aber dabei, alle Saisonziele zu verspielen. Im ersten Jahr unter der neuen sportlichen Leitung mit Manager Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl droht das Ende einer Ära. Seit 1996 hat Schalke 18 Mal international gespielt – so oft wie kein anderer Erstligist, der nicht Bayern heißt.