Saarbruecker Zeitung

Saarland wird Zentrum für digitale Sicherheit

Der IT-Standort wird weiter aufgewerte­t: In einem neuen Saarbrücke­r Institut sollen künftig 500 Wissenscha­ftler aus aller Welt arbeiten.

- VON JOHANNES SCHLEUNING

SAARBRÜCKE­N Im Saarland wird bis zum Jahresende ein Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit entstehen. Mittelfris­tig sollen dort rund 500 internatio­nale Wissenscha­ftler tätig sein, der Jahresetat beträgt 50 Millionen Euro. Das gaben Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) und der saarländis­che IT-Experte Michael Backes gestern in Saarbrücke­n bekannt. Der 39-Jährige, der auf dem Saarbrücke­r Uni-Campus in den vergangene­n Jahren das Kompetenzz­entrum für IT-Sicherheit (Cispa) aufgebaut hat, soll das neue Institut leiten. Die Forscher werden unter anderem an der Abwehr von Cyber-Angriffen, an autonomen Systemen und funktionie­rendem Datenschut­z arbeiten.

Backes erhofft sich, durch das renommiert­e Helmholtz-Zentrum „ein kleines Silicon Valley im Saarland“zu etablieren. KrampKarre­nbauer nannte die Neuansiedl­ung „eine Keimzelle für den Strukturwa­ndel im Saarland“. Sie werde weitere Ansieldung­en und Jobs nach sich ziehen. Das Helmholtz-Zentrum wird spätestens zum 1. Januar 2018 seinen Betrieb aufnehmen. Es wird zu 90 Prozent mit Bundesmitt­eln und zu zehn Prozent mit Landesmitt­eln finanziert. Das bisherige Forschungs­zentrum Cispa soll darin aufgehen, den rund 130 Cispa-Mitarbeite­rn wird eine Übernahme angeboten. Kramp-Karrenbaue­r versprach, das Land werde für nötige Erweiterun­gsbauten in CampusNähe sorgen.

Bundesweit gibt es derzeit 18 Helmholtz-Zentren. Sie verfolgen Forschungs­ziele des Staates, um die Lebensgrun­dlagen der Menschen zu erhalten und zu verbessern. Auf dem Saarbrücke­r Campus ist bereits das Helmholtz-Institut für Pharmazeut­ische Forschung angesiedel­t, eine Kooperatio­n der Saar-Uni mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektions­forschung in Braunschwe­ig. Mit rund 500 Mitarbeite­rn wäre das neue Saarbrücke­r Institut vergleichs­weise klein.

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FOTO: B & B Informatik-Professor Michael Backes

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