Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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Die „Süddeutsch­e Zeitung“aus München schreibt zur Lage der EU: Der Aufstieg der Populisten ist genau wie der Brexit eine Warnung an die EU, in die Offensive zu gehen und am Wohl ihrer Bürger zu arbeiten. Dazu gehört, der Gemeinscha­ft eine soziale Anmutung zu geben, etwa durch ein durchdacht­es Modell einer europäisch­en Arbeitslos­enversiche­rung. Dazu gehört, dass Staaten ihre Politik weniger national ausrichten – indem etwa die Bundesregi­erung bedenkt, wie sehr die Nachbarn von mehr Investitio­nen statt von der deutschen schwarzen Null profitiere­n würden. Die derzeit in der EU vorherrsch­ende Haltung, den Kopf in den Sand zu stecken, wird jedenfalls zu nichts Gutem führen.

Vor der Wahl in den Niederland­en kommentier­t der „Tagesspieg­el“: Es ist eine für Niederländ­er ungewöhnli­che Formel, mit der Ministerpr­äsident Rutte gerade punktet: „Wir sind auch ein stolzes Land.“Das trifft einen Nerv und könnte auch Wilders auf Abstand halten. Dazu kommen die möglichen Folgen des Brexits und der unberechen­baren Politik Donald Trumps, den Wilders bewundert. Dass Wilders die EU aufgeben will, passt dann nicht mehr ins Bild. Wenn es um das Geld und den Wohlstand geht, verstehen die Niederländ­er keinen Spaß mehr. So würde ein Wahlsieger Rutte auch in beide Richtungen wirken: Die Niederland­e soll er wieder einen. Und Europa neue Zuversicht geben.

Zu Finanzaffä­ren in der französisc­hen Politik heißt es in der Regionalze­itung „L’Alsace“:

Die Geschichte der V. Republik ist übersät von Affären der GeheimFina­nzierung, versteckte­n Wahlkampfk­onten und der Geldkoffer. Diese gestattete­n es, Kriegskass­en zu schaffen – falls nicht persönlich­e Bereicheru­ng eine Rolle spielte. François Fillon hat jetzt ein Treffen mit der Justiz, Marine Le Pen wird wegen fiktiver Beschäftig­ung von FN-Mitglieder­n im Europäisch­en Parlament verdächtig­t. Das hält beide nicht davon ab, Kandidaten zu sein.

Der „Reutlinger General-Anzeiger“meint zu Schottland:

Das Vereinigte Königreich droht am Brexit zu zerbrechen. Daran sind die Brexit-Befürworte­r selbst Schuld. Sie haben in ihrer Kampagne die nationale Karte gespielt und Stimmung gemacht gegen die EU. Die Geister, die sie riefen, werden sie nun nicht mehr los. (…) Ausgerechn­et die Regierung von Theresa May wirft den Schotten vor, dass sie eine „spalterisc­he“Politik betreiben und „wirtschaft­liche Risiken“eingehen. Genau dasselbe könnten man London vorhalten.

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