Stadt steckt Millionen in ihren Bezirk Mitte
Mehr Hotels, neue Wege, mehr Wohnungen, weniger Barrieren. Für Saarbrückens große Mitte ist dieses Jahr einiges in der Mache.
SAARBRÜCKEN. Es ist ein spannendes Jahr für den größten Bezirk der Stadt, den Bezirk Mitte. Er umfasst Malstatt, Sankt Johann, Alt-Saarbrücken und Sankt Arnual. Christa Piper (SPD) ist Bezirksbürgermeisterin. Vor allem Alt-Saarbrücken profitiert von Fördermillionen aus Berlin. Wie bereits gemeldet, bekommt der Stadtteil vom Bund Fördergeld, um mit „Barock trifft Moderne“die Gegend zwischen Keplerstraße und Alter Brücke kräftig aufzuhübschen.
Auch den Breitensport im Bezirk bringt Geld aus dem Bundeshaushalt voran. 3,4 Millionen gibt es für die Sportanlage des ATSV am Lulustein auf der Bellevue. Auch die Wirtschaft investiert kräftig in den Bezirk, vornehmlich in Sankt Johann und konzentriert um die Westspange sowie in der Hafenstraße. Piper: „Zu den Hotels in diesem Bereich sollen weitere gebaut werden.“Über das Vorhaben, die ehemalige Oberpostdirektion in der Klausener Straße zum Hotel umzubauen, berichteten wir bereits. Piper nennt weitere Vorhaben, so am VerdiHaus auf der anderen Seite der Westspange. Piper wertet das als Vertrauen der Wirtschaft in die Entwicklung des Kongresszentrums. Da bleibt auch die Stadt selbst nicht untätig. Sobald das RAG-Gebäude abgerissen sei, werde die Hafenstraße erneuert.
Vor allem für die Fußgänger soll am Haus der Ärzte die Aufteilung der Faktoreistraße verändert werden. So freut sich Piper, dass dort eine Sichtachse hinunter zur Saar möglich wird.
Weitere Wohnungen entstehen unweit davon im unteren Malstatt neben dem Cinestar. Das soll den Bürgerpark aufwerten, der ohnehin schöner wird, bekommt er doch neue Lampen. Und dann steht auch noch die Erneuerung der Skater-Anlage an. 325 000 Euro seien dafür veranschlagt. Fast ebenso viel fließt in den Umbau des Malstatter Abenteuerspielplatzes am Meiersdell, den Piper als „ungeheuer beliebt“bezeichnet. Und damit ist sie auch schon bei den Dingen, welche die Minderjährigen und deren Eltern betreffen.
Neue Wohnungen und Zuwachs in Flüchtlingsfamilien machen es Piper zufolge notwendig, weitere Kita- und Schulplätze zu schaffen. Das rücke Einrichtungen wieder ins Blickfeld, die vor Jahren geschlossen wurden. „Wie das aussehen soll, wird uns die Stadt wohl im Mai vorstellen“, sagt die Bezirksbürgermeisterin.
Auch auf dem Eschberg tut sich was. Die durch die Hanglage des Wohngebietes bedingten Probleme mit der Barrierefreiheit sollen demnächst zwei vom Brandenburger Platz ausgehende Rampen entschärfen. Eine führt hinunter zur Sparkasse, eine hinauf zur Kirche. Ein neuer Weg am jungen Wohngebiet nördlich des Zoos war jüngst bereits Thema im Bezirksrat Mitte. Wegen des steilen Geländes will die Verwaltung den Weg in Serpentinen anlegen.
Als Herausforderung sieht Piper den Umbau des Daarler Marktes, der barrierefreie Zugänge erhalten soll. Poller sollen verschwinden, stattdessen Ruhebänke den Weg für Autos auf den Platz versperren. Der Sehbehinderten wegen, für die Poller nicht so gut zu erkennen seien.
Auf dem Wackenberg zählt das Pavillonia-Gelände mit dem Bolzplatz zu den zu erneuernden Objekten. Der teppichähnliche VliesBelag des Bolzplatzes ist kaum noch zu gebrauchen. Bolzplätze sind ohnehin ein brisantes Thema im gesamten Bezirk. Sportplätze wie der am Meerwiesertalweg sind sofern noch vorhanden, meist von Vereinen belegt. Schon weil die sich in den vergangenen Jahren meist an der Finanzierung der Kunstrasenbeläge beteiligen mussten.
Diese sind weit empfindlicher als die einstigen Tennenplätze und deshalb nicht mehr öffentlich zugänglich. Also sind junge Leute, die nicht in Fußballvereinen sind, auf Bolzplätze angewiesen. Die verschwinden allerdings mehr und mehr.
Unter anderem wegen der Interessenkonflikte mit Anwohnern, die sich mehr Ruhe wünschen. Piper hofft, dass demnächst für den Lärm von Bolzplätzen großzügigere Vorschriften gelten. Ob am Meerwiesertalweg ein solcher Bolzplatz entstehen kann, hänge auch von der Zukunft der Sportplätze ab. Derzeit sind es noch zwei. Unweit des Meerwiesertalweges beseitigt wohl bald eine Schranke einen weiteren Interessenkonflikt. Nämlich am Prinzenweiher, wo Angler die Wege befahren, um zu parken. Auch die letzte Station beim Streifzug durch den Bezirk führt nach Sankt Johann. Die Trauerhalle wurde umgebaut, so dass es sich dort ungemütlichem Wetter besser trotzen lässt.