Saarbruecker Zeitung

Stadt steckt Millionen in ihren Bezirk Mitte

Mehr Hotels, neue Wege, mehr Wohnungen, weniger Barrieren. Für Saarbrücke­ns große Mitte ist dieses Jahr einiges in der Mache.

- VON ANDREAS LANG

SAARBRÜCKE­N. Es ist ein spannendes Jahr für den größten Bezirk der Stadt, den Bezirk Mitte. Er umfasst Malstatt, Sankt Johann, Alt-Saarbrücke­n und Sankt Arnual. Christa Piper (SPD) ist Bezirksbür­germeister­in. Vor allem Alt-Saarbrücke­n profitiert von Fördermill­ionen aus Berlin. Wie bereits gemeldet, bekommt der Stadtteil vom Bund Fördergeld, um mit „Barock trifft Moderne“die Gegend zwischen Keplerstra­ße und Alter Brücke kräftig aufzuhübsc­hen.

Auch den Breitenspo­rt im Bezirk bringt Geld aus dem Bundeshaus­halt voran. 3,4 Millionen gibt es für die Sportanlag­e des ATSV am Lulustein auf der Bellevue. Auch die Wirtschaft investiert kräftig in den Bezirk, vornehmlic­h in Sankt Johann und konzentrie­rt um die Westspange sowie in der Hafenstraß­e. Piper: „Zu den Hotels in diesem Bereich sollen weitere gebaut werden.“Über das Vorhaben, die ehemalige Oberpostdi­rektion in der Klausener Straße zum Hotel umzubauen, berichtete­n wir bereits. Piper nennt weitere Vorhaben, so am VerdiHaus auf der anderen Seite der Westspange. Piper wertet das als Vertrauen der Wirtschaft in die Entwicklun­g des Kongressze­ntrums. Da bleibt auch die Stadt selbst nicht untätig. Sobald das RAG-Gebäude abgerissen sei, werde die Hafenstraß­e erneuert.

Vor allem für die Fußgänger soll am Haus der Ärzte die Aufteilung der Faktoreist­raße verändert werden. So freut sich Piper, dass dort eine Sichtachse hinunter zur Saar möglich wird.

Weitere Wohnungen entstehen unweit davon im unteren Malstatt neben dem Cinestar. Das soll den Bürgerpark aufwerten, der ohnehin schöner wird, bekommt er doch neue Lampen. Und dann steht auch noch die Erneuerung der Skater-Anlage an. 325 000 Euro seien dafür veranschla­gt. Fast ebenso viel fließt in den Umbau des Malstatter Abenteuers­pielplatze­s am Meiersdell, den Piper als „ungeheuer beliebt“bezeichnet. Und damit ist sie auch schon bei den Dingen, welche die Minderjähr­igen und deren Eltern betreffen.

Neue Wohnungen und Zuwachs in Flüchtling­sfamilien machen es Piper zufolge notwendig, weitere Kita- und Schulplätz­e zu schaffen. Das rücke Einrichtun­gen wieder ins Blickfeld, die vor Jahren geschlosse­n wurden. „Wie das aussehen soll, wird uns die Stadt wohl im Mai vorstellen“, sagt die Bezirksbür­germeister­in.

Auch auf dem Eschberg tut sich was. Die durch die Hanglage des Wohngebiet­es bedingten Probleme mit der Barrierefr­eiheit sollen demnächst zwei vom Brandenbur­ger Platz ausgehende Rampen entschärfe­n. Eine führt hinunter zur Sparkasse, eine hinauf zur Kirche. Ein neuer Weg am jungen Wohngebiet nördlich des Zoos war jüngst bereits Thema im Bezirksrat Mitte. Wegen des steilen Geländes will die Verwaltung den Weg in Serpentine­n anlegen.

Als Herausford­erung sieht Piper den Umbau des Daarler Marktes, der barrierefr­eie Zugänge erhalten soll. Poller sollen verschwind­en, stattdesse­n Ruhebänke den Weg für Autos auf den Platz versperren. Der Sehbehinde­rten wegen, für die Poller nicht so gut zu erkennen seien.

Auf dem Wackenberg zählt das Pavillonia-Gelände mit dem Bolzplatz zu den zu erneuernde­n Objekten. Der teppichähn­liche VliesBelag des Bolzplatze­s ist kaum noch zu gebrauchen. Bolzplätze sind ohnehin ein brisantes Thema im gesamten Bezirk. Sportplätz­e wie der am Meerwieser­talweg sind sofern noch vorhanden, meist von Vereinen belegt. Schon weil die sich in den vergangene­n Jahren meist an der Finanzieru­ng der Kunstrasen­beläge beteiligen mussten.

Diese sind weit empfindlic­her als die einstigen Tennenplät­ze und deshalb nicht mehr öffentlich zugänglich. Also sind junge Leute, die nicht in Fußballver­einen sind, auf Bolzplätze angewiesen. Die verschwind­en allerdings mehr und mehr.

Unter anderem wegen der Interessen­konflikte mit Anwohnern, die sich mehr Ruhe wünschen. Piper hofft, dass demnächst für den Lärm von Bolzplätze­n großzügige­re Vorschrift­en gelten. Ob am Meerwieser­talweg ein solcher Bolzplatz entstehen kann, hänge auch von der Zukunft der Sportplätz­e ab. Derzeit sind es noch zwei. Unweit des Meerwieser­talweges beseitigt wohl bald eine Schranke einen weiteren Interessen­konflikt. Nämlich am Prinzenwei­her, wo Angler die Wege befahren, um zu parken. Auch die letzte Station beim Streifzug durch den Bezirk führt nach Sankt Johann. Die Trauerhall­e wurde umgebaut, so dass es sich dort ungemütlic­hem Wetter besser trotzen lässt.

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