Saarbruecker Zeitung

Laufend die Krankheit ADHS publik machen

Bei der Aktion „Running Miles for ADHS“liefen Wolfgang Ott und Mike Meyer von Illingen nach Uchtelfang­en.

- VON BENNO WEISKIRCHE­R

ILLINGEN ADHS (Aufmerksam­keitsdefiz­itstörung, siehe Info) – eine Krankheit, mit der viele Menschen nicht so recht umgehen können. Ganz anders Wolfgang Ott, der in Uchtelfang­en geboren und aufgewachs­en ist und heute mit seiner Familie in Pirmasens lebt. Der 46-Jährige bekam die Diagnose ADHS erst vor zwei Jahren. Das hat im Nachhinein viele Auf und Abs in seinem Leben erklärt. Jetzt will er anderen Betroffene­n helfen.

Ott sieht sich als ein positiv eingestell­ter Mensch. Er hat nach der Diagnose sein Leben komplett geändert, sammelt Geld, um damit anderen Betroffene­n zu helfen und ihnen die Angst im Umgang mit der Krankheit zu nehmen. Seit Februar geht er als Läufer auf die Straße. Das blaue T-Shirt mit der Aufschrift „Ich habe ADHS“ist sein Markenzeic­hen, in dem ihn jeder erkennen kann. Mit der Aufschrift „ADHS – Auch das hat Sinn“hat Ott seine eigene Bezeichnun­g für die Krankheit.

„Ich will in der Öffentlich­keit laufen, um das Thema, das so negativ behaftet ist, nach außen darzustell­en und den Menschen zeigen, dass man auch positiv damit umgehen kann“, erklärte Wolfgang Ott. Er bezeichnet sich als Aktivisten und Marathonlä­ufer für Menschen mit ADHS. Im Rahmen einer Dreiländer­tour will er mit seinen Läufen in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz Geld sammeln, um Betroffene­n damit zu helfen.

Große Ziele hat er sich gesteckt, die er mit viel Ehrgeiz auch umsetzen will. Nach den Läufen in Saarbrücke­n und in Koblenz machte Ott am Samstag in seiner früheren Heimatgeme­inde Station. Die dritte Aktion „Running Miles for ADHS“führte vom Illinger Burgpark nach Uchtelfang­en und zurück. Und er musste nicht alleine laufen. Dem Aufruf zur Teilnahme war sein Freund und früherer Sportkamer­ad bei den Uchtelfang­er AH-Fußballer, Mike Meyer, gefolgt. „Wir haben uns sieben Jahren nicht mehr gesehen, doch als mich Wolfgang gefragt hat, ob ich mitlaufe, habe ich spontan zugesagt“, erklärte Mike Meyer seine Bereitscha­ft zur Mithilfe.

Eine echte Freundscha­ft, die auch die Zeit, in der sich die beiden Männer nicht gesehen haben, schadlos überstande­n hat. Seine nächsten Touren startet Wolfgang Ott in Trier, beim Halbmarath­on in Berlin und am 1. Mai um den Laacher See.

Beim Marathonla­uf in Frankfurt will der Aktivist gemeinsam mit 100 Menschen laufen, um damit noch eindrucksv­oller auf seine Aktion aufmerksam zu machen. „Ich laufe weiter und sammele mit jedem Kilometer Geld für mein ganz großes Ziel. Mit der Errichtung eines Therapieze­ntrums will ich ganz spezielle Hilfe für betroffene Menschen leisten“, erklärte Ott.

Am Abend hatte Wolfgang Ott zum Stammtisch in die Brasserie L’Aubergine von ADHS betroffene Menschen und Interessie­rte zum gemeinsame­n Austausch eingeladen.

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FOTO: BENNO ?? Gut gelaunt machten sich Wolfgang Ott (links) und Mike Meyer auf die Strecke vom Illinger Burgpark nach Uchtelfang­en und zurück.
WEISKIRCHE­R FOTO: BENNO Gut gelaunt machten sich Wolfgang Ott (links) und Mike Meyer auf die Strecke vom Illinger Burgpark nach Uchtelfang­en und zurück.

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