Saarbruecker Zeitung

Rehlinger will als Wahlsieger­in zuerst Kita-Beiträge senken

- Anke Rehlinger FOTO: OLIVER DIETZE Produktion dieser Seite: J. Schleuning, P. Heine O. Schwambach

SAARBRÜCKE­N (dik) Siegessich­er hat SPD-Spitzenkan­didatin Anke Rehlinger bereits gestern ihr Arbeitspro­gramm für ihre ersten 100 Tage als Ministerpr­äidentin des Saarlandes verkündet. „Wir wollen die Eltern bei den Kita- und Krippenbei­trägen um 20 Prozent ab dem Kindergart­enjahr 2018/19 entlasten“, sagte Rehlinger eine Woche vor der Landtagswa­hl am 26. März. Die Eltern zahlten bisher einen Eigenteil an die Kita- und Krippengeb­ühren von 25 Prozent, der auf 20 Prozent sinken solle, sagte Rehlinger. „Wir wollen damit auch jene Eltern, die bisher ihre Kinder zu Hause betreuen wegen der zu hohen Kosten dazu bewegen, die Ganztagspl­ätze anzunehmen“, betonte die Vize-Regierungs­chefin der CDU/SPD-Koalition. Ihr gehe es darum, dass mehr Frauen in Arbeit kämen, die bisher wegen der hohen Kinderbetr­euungskost­en zuhause blieben. Für die CDU sei das Thema mit der von Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r geplanten Einmalzahl­ung von 2000 Euro auf ein Bildungsko­nto der Eltern „erledigt“, so Rehlinger. Sie wolle jedoch die Eltern stufenweis­e ganz von Beitragsza­hlungen befreien.

Zu ihrem „100-Tage-Programm“am Schreibtis­ch der Staatskanz­lei zähle zudem, den Abbau von Polizisten­stellen zu stoppen. „Wir werden 2018 genau so viele Polizeianw­ärterinnen einstellen wie drei Jahre später Polizistin­nen aus dem Dienst ausscheide­n“, betonte Rehlinger vor Journalist­en in der SPD-Wahlkampfz­entrale in Saarbrücke­n. Das seien etwa 100 Stellen. Die von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) mit Zeitverträ­gen eingestell­ten Hilfspoliz­isten wolle sie bei entspreche­nder Eignung langfristi­g beschäftig­en. Auch die Fusion der drei Saarbrücke­r PolizeiIns­pektionen in einem neuen Gebäude an der Mainzer Straße finde ihre Zustimmung, wenn dies „wirtschaft­lich“sei. Zudem will Rehlinger ein „Jahrzehnt der Investitio­nen“starten: Zuerst sollen Landstraße­n repariert werden, dann Schulen und Hochschule­n. Mit welcher Landstraße sie beginnen wolle, verriet sie nicht. Schließlic­h will Rehlinger als Regierungs­chefin den Bildungsur­laub auf fünf Tage verlängern, wie zu Zeiten des SPD-Ministerpr­äsidenten Oskar Lafontaine. Und den Gesellen, die einen Meisterkur­s absolviere­n, will sie den „Meisterbon­us“spendieren.

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