Saarbruecker Zeitung

Ein emotionale­s Treffen mit dem Ex

Seine Familie hat eine besondere Beziehung zu Saar 05: Nun spielt Dausend mit Völklingen gegen seinen früheren Club.

- VON DAVID BENEDYCZUK

SAARBRÜCKE­N „Das wird eine emotional andere Nummer.“Günter Erhardt, Trainer des SV Röchling Völklingen, hatte kurz nach der 1:4-Niederlage beim FK Pirmasens II schon den Blick auf das nächste Spiel gerichtet: An diesem Samstag um 15.30 Uhr empfängt der Tabellendr­itte der FußballObe­rliga den Tabellenze­hnten Saar 05 Saarbrücke­n im Hermann-Neuberger-Stadion. Die Saarbrücke­r haben drei Spieler im Kader, die in der Vorsaison für Völklingen aufliefen: Fatih Günes, Lukas Feka und Athanasios Noutsos. Zumindest Letzterer dürfte in der Startelf stehen. Seit seinem Wechsel nach Saarbrücke­n ist Noutsos aufgeblüht. Er traf zehn Mal in 18 Partien, ist bester Torschütze von Saar 05 und damit so etwas wie deren Nico Zimmermann. Völklingen­s Spielmache­r hat mit 15 Toren die meisten bei Röchling erzielt.

Ein Kandidat, der Völklingen­s „Zimmermann-Lastigkeit“in Sachen Tore ausbalanci­eren könnte, ist Felix Dausend. Der 28-Jährige ging vor der Saison den umgekehrte­n Weg – vom Regionalli­gaAbsteige­r Saar 05 nach Völklingen. Er hat nicht nur deshalb eine spezielle Beziehung zum Saarrivale­n. „Mein Vater Thomas spielte für Saar 05, ist dort heute noch D-Jugendtrai­ner. Ich selbst war schon als kleiner Junge mit zu den Spielen und habe ebenfalls in der Jugend dort gespielt. Es ist einfach so, dass meine ganze Familie eine besondere Beziehung zu Saar 05 hat“, erzählt Dausend. Das möchte der Stürmer im Saarderby ausblenden. Für ihn ist nur wichtig,

Felix Dausend dass er nach einem Seuchenjah­r mit nur neun Liga-Spielen lange fit bleibt. „Ich bin froh, dass ich in der Vorbereitu­ng alles mitmachen konnte. Ich fühle mich gut, auch wenn es für 90 Minuten Vollgas wohl noch nicht reicht“, sagt er.

In der Partie in Pirmasens habe er zwar ohne konditione­lle Probleme durchgespi­elt. Allerdings könne der dortige Auftritt, nach dem Völklingen sieben Zähler hinter Spitzenrei­ter Schott Mainz liegt, nicht der Maßstab sein. „Zu Pirmasens will ich nix mehr sagen. Das war gar nichts und das haben wir komplett abgehakt“, erklärt Dausend. Es war kein Vergleich zum Spiel zuvor beim FC Karbach, wo er einen Treffer zum 4:1-Sieg beisteuert­e. „Das Tor tat natürlich gut, aber es war die komplette Mannschaft, die in Karbach einen super Tag erwischt hat“, sagt Dausend. Weniger Pirmasens, mehr Karbach lautet daher seine Devise für die Partie gegen Saar 05 Saarbrücke­n. Er erwartet eine deutliche Steigerung: „Alles andere wäre eine Enttäuschu­ng.“

Mit Marcel Linn und Artur Schneider fallen zwei Flügelspie­ler und potenziell­e Vorbereite­r verletzt aus. „Das ist bitter, aber wir stecken das weg“, gibt sich Dausend kämpferisc­h. Er rechnet gegen den stark ins Jahr gestartete­n Ex-Club – drei Spiele, sieben Punkte – mit einer „hitzigen Partie“. „Saar 05 wird selbstbewu­sst auftreten und alles daran setzen, uns ein Bein zu stellen. Das Spiel wird auch sicher nicht frei von Nickligkei­ten sein. Da wird ihr Trainer schon zu beitragen. Er ist an der Linie ja immer flott unterwegs“, sagt Erhardt mit Blick auf sein Gegenüber Timon Seibert.

„Mein Vater Thomas spielte für Saar 05, ist dort heute noch D-Jugendtrai­ner.“

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FOTO: RUPPENTHAL Felix Dausend (links) erwartet mit Röchling Völklingen seinen Ex-Verein Saar 05 Saarbrücke­n.

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