Ein sehr spezielles Los
Die Bayern treffen in der Champions League auf Real Madrid, Dortmund spielt gegen Monaco.
MÜNCHEN (sid) Die rechte Augenbraue von Carlo Ancelotti ging noch etwas höher nach oben als sonst: Bayern München gegen Real Madrid, ein Klassiker gegen seinen Ex-Klub – ein Hammerlos. „Das ist sehr speziell für mich und aufregend, gegen Real zu spielen und zurückzukehren“, sagte der 57 Jahre alte Italiener, der die Königlichen 2014 zum Titel in der Champions League geführt hatte. Aber „ich habe Vertrauen. Wir haben die Möglichkeit, uns durchzusetzen. Wir wollen das bessere Team sein und die Champions League gewinnen.“
Dennoch: Titelverteidiger Real mit Cristiano Ronaldo und dem Ex-Münchner Toni Kroos war neben dem FC Barcelona das schwierigste Los, das der deutsche Fußball-Rekordmeister am Freitag bei der Auslosung des Viertelfinales erwischen konnte. Dagegen hatte Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund in der UefaZentrale in Nyon diesmal den Dusel, der normal den Münchnern nachgesagt wird: Der BVB bekommt es erstmals mit dem AS Monaco zu tun. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach von einem „schönen Los. Wir können nicht klagen.“Zumal auch das befürchtete deutsche Duell ausgeblieben ist.
Auch bei den Bayern hielt sich die Aufregung trotz des Knallers gegen Real in Grenzen. „Wir haben einen Trainer, der die Mannschaft am besten kennt. Das ist ein interessanter und schwerer Gegner. Ich glaube aber auch nicht, dass sich Real über den FC Bayern freut“, meinte Torwart Manuel Neuer gelassen und erwartet „zwei enge Spiele, da entscheiden Nuancen“. Kapitän Philipp Lahm sprach von „interessanten Schlachten“, für die der FC Bayern „bereit“sei, wie der ehemalige Real-Star Xabi Alonso betonte.
Zehnmal trafen die beiden Spitzenklubs bislang in K.o.-Duellen aufeinander: 5:5 lautet die Bilanz. Beim letzten Mal erlebten die Münchner allerdings ein Debakel: Im Halbfinale 2013/14 verloren die Bayern unter Pep Guardiola in Madrid 0:1 und zuhause 0:4. Trainer von Real: Carlo Ancelotti.
Bei Dortmund waren Verantwortliche und Spieler in erster Linie froh, „dass wir Bayern München aus dem Weg gehen konnten“, sagte Watzke. Für Sportdirektor Michael Zorc ist die Partie gegen Monaco, das immerhin das hoch gehandelte ManCity von Pep Guardiola ausgeschaltet hatte, „eine auf Augenhöhe. Wir müssen sehr wachsam sein.“Trainer Thomas Tuchel sah es ähnlich und warnte: „Ein sehr schwieriges Los. Wir benötigen zwei Mal unsere absolut beste Leistung, um diesen Gegner auszuschalten.“