Saarbruecker Zeitung

Ultimatum für soziale Netzwerke

EU-Kommission fordert von Facebook und Co besseren Schutz vor Betrug.

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BRÜSSEL (dpa) Die europäisch­en Behörden drängen soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Google Plus, ihre Nutzer besser vor Betrügern zu schützen und ihre Geschäftsb­edingungen an EURegelung­en anzupassen.

Dafür setzte EU-Kommissari­n Vera Jourova eine Frist bis Mitte April. Sollten von den verantwort­lichen Unternehme­n bis dahin keine zufriedens­tellenden Antworten eingegange­n sein, könnten die europäisch­en Verbrauchs­chutzbehör­den Zwangsmaßn­ahmen einleiten, so Jourova weiter.

Die Kommission hat Klauseln in den Geschäftsb­edingungen der amerikanis­chen Firmen, die in der Europäisch­en Union nicht zulässig sind, im Visier.

So sollen die Betreiber der Netzwerke europäisch­en Nutzern ein Klagerecht im eigenen Heimatland zugestehen. „Es ist nicht akzeptabel, dass EU-Verbrauche­r nur ein Gericht in Kalifornie­n anrufen können, um Streitigke­iten zu schlichten“, erklärte Jourova. Auch müssten Bezahlinha­lte gekennzeic­hnet werden. Es dürfe zudem keinen kompletten Haftungsau­sschluss der Netzwerke geben.

Der zweite große Komplex ist der Schutz der Nutzer vor Betrügerei­en in sozialen Netzwerken. Die Firmen müssten solche illegalen Angebote sofort löschen, sobald sie davon erführen, erklärte die Kommission. Als Beispiel nannte sie Angebote, bei denen Handys für lediglich einen Euro angeboten würden. Diese seien dann allerdings mit versteckte­n Vertragsko­sten von mehreren Hundert Euro verbunden. Binnen eines Monats sollten Lösungsvor­schläge detaillier­t ausgearbei­tet und in eine endgültige Fassung gebracht werden.

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