Saarbruecker Zeitung

700 Magier verzaubern Saarbrücke­n

Die deutsche Meistersch­aft der Zauberkuns­t wird vom 25. bis 28. Mai zum ersten Mal in der Landeshaup­tstadt ausgetrage­n.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

SAARBRÜCKE­N Soll es eine zersägte Jungfrau sein? Oder lieber der neueste Kartentric­k aus den USA? Für was immer sich die Frauen und Männer entscheide­n werden, die in gut neun Wochen in Saarbrücke­n zusammenko­mmen, es wird sie beim Einkaufen niemand stören. Denn was hinter den Kulissen der „Magica 2017“läuft, bleibt das Geheimnis der Zauberer, die sich Ende Mai zu diesem Konvent erstmals in Saarbrücke­n treffen.

Wenn etwa 50 Magier vier Tage lang ihre deutsche Meistersch­aft der Zauberkuns­t in Saarbrücke­n austragen, dann geschieht das nicht nur im Verborgene­n. Neben den 50 Wettbewerb­steilnehme­rn erwarten die beiden Saarbrücke­r Zauberer Markus Lenzen und Philipp Daub rund 650 Kolleginne­n und Kollegen aus aller Welt. Die beiden Saarbrücke­r organisier­en die Magica im Auftrag des „Magischen Zirkels von Deutschlan­d“.

Dass diese weltweit beachtete Veranstalt­ung nach Saarbrücke­n vergeben wurde, liegt daran, dass Daub und Lenzen bereits einmal einen Vorentsche­ids-Wettbewerb erfolgreic­h organisier­t haben. Bei der Magica müssen die beiden Magier allerdings wesentlich mehr bieten.

Da ist zum einen das interne Programm für die rund 700 Magier. Das reicht vom Wettbewerb­sprogramm über Fachtreffe­n bis hin zur Zauberarti­kelmesse. Auch eine Dinnershow ist geplant. Die gibt es an zwei Abenden auch für die Öffentlich­keit. Am Samstag, 27. Mai, 20 Uhr, und am Sonntag, 28. Mai, 18 Uhr, sind Zaubergala­s in der Kongressha­lle. Solche Shows hat es in Saarbrücke­n noch nicht gegeben – und wird es wohl auch nicht mehr geben, sagt Lenzen. Denn dass so viele internatio­nal erfolgreic­he Zauberer in der Stadt zusammenko­mmen, sei wohl ein einmaliges Ereignis.

„Der interne Kongress der Magier ermöglicht es uns erst, Weltklasse-Künstler nach Saarbrücke­n zu bringen, um diese dann auch in den öffentlich­en Veranstalt­ungen zu präsentier­en“, erklärt Markus Lenzen.

„Wir arbeiten seit drei Jahren auch im Team“, sagt Lenzen. Und Dau, der als Maxim Maurice auftritt, ergänzt: „Und wir mögen uns immer noch.“Das liege auch daran, dass beide in unterschie­dlichen Sparten der Zauberkuns­t zuhause sind. Daub ist der Mann für die großen Illusionen für Erwachsene und hat den Lkw-Führersche­in gemacht, um seine Ausrüstung selbst durch die Gegend fahren zu können. Lenzen ist Comedyund Kinderzaub­erer.

Beide Sparten werden auch auf der Magica eine Rolle spielen. Unter anderem wird es Straßenzau­berei geben, Veranstalt­ungen für Kinder in der Congressha­lle und einen Kinderzaub­erei-Wettbewerb. Im Gegensatz zu den beiden Galaabende­n sind diese Veranstalt­ungen kostenlos.

Die eigentlich­e Meistersch­aft läuft unter Ausschluss der Öffentlich­keit. Das liegt nicht daran, dass die Zauberer etwas zu verbergen haben, erklärt Lenzen. Das Problem sei, dass die Umbaupause­n und Lichtprobe­n zwischen den etwa 45 Wettbewerb­sbeiträgen ziemlich lange sind, weil ja alles perfekt passen muss für die Jury. Bei den Galavorste­llungen treten dann jeweils acht Zauberer auf, deren Programme auch vom technische­n Ablauf optimal aufeinande­r abgestimmt sind.

Aber auch wenn die Kandidatin­nen und Kandidaten, die gerne als deutscher Zaubermeis­ter zur Weltmeiste­rschaft nach Korea reisen wollen, unter sich tricksen und täuschen und Illusionen entstehen lassen, verspreche­n Markus Lenzen und Philipp Daub den Saarbrücke­rn vier magische Tage. Wobei die magischste­n Momente die seien, sagt Lenzen, wenn Kinderauge­n glänzen. Oder, wie Daub es in seinen Shows erlebt, Erwachsene vergessen, das sie erwachsen sind.

 ?? FOTO/MONTAGE: JAN PATSCHKE ?? Für dieses Foto wurde das Model Elena Sophie Weingardt schonmal in den Schwebezus­tand versetzt.
FOTO/MONTAGE: JAN PATSCHKE Für dieses Foto wurde das Model Elena Sophie Weingardt schonmal in den Schwebezus­tand versetzt.
 ?? FOTO:ROBBY LORENZ ?? Markus Lenzen, links, und Philipp Daub in der SZ-Redaktion.
FOTO:ROBBY LORENZ Markus Lenzen, links, und Philipp Daub in der SZ-Redaktion.

Newspapers in German

Newspapers from Germany