Saarbruecker Zeitung

Bürgerinit­iative wirft Jost Mauschelei vor

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BEXBACH-HÖCHEN (jwo) Bei der Genehmigun­g des Windparks in Höchen ist nach Aussage der „Bürgerinit­iative gegen Windkraft in Lautenbach“gemauschel­t worden. Die Lenkungsgr­uppe Windkraft habe noch Mitte Dezember 800 Einwendung­en gegen den Windpark angeführt. Trotzdem sei dieser am 30.12.2016 genehmigt worden. „Diese Einwände sind eindeutig nicht geprüft worden“, sagt Michael Marx, Sprecher der Bürgerinit­ative.

Als Beleg führen die Windkraftg­egner handschrif­tliche Notizen des Protokollf­ührers, Daniel Hoffmann, an. Hoffmann ist Mitarbeite­r des Umweltmini­steriums. Während er in seinem Protokolle­ntwurf die Bedenken aufgeliste­t habe, sei im späteren Protokoll der Sitzung dieser Punkt nicht mehr aufgeführt worden, sagt Michael Elicker, Anwalt der Bürgerinit­iative. Elicker wirft Umweltmini­ster Reinhold Jost (SPD) Mauschelei vor. Elicker gibt an, Anzeige gegen Jost und seine Vorgängeri­n Anke Rehlinger (SPD) gestellt zu haben. Hoffmann, der bei der CDU aktiv ist und 2014 erfolglos für das Bürgermeis­teramt in Wadern kandidiert hatte, dient als Kronzeuge beim Vorwurf der Windkraft-Gegner. Er selbst wollte gestern allerdings nicht persönlich Stellung nehmen.

Das Umweltmini­sterium betont, dass das Verfahren nach Recht und Gesetz abgelaufen ist. Alle Einwände seien geprüft worden. Entspreche­nd hatte sich Jost bereits vergangene Woche im Landtag geäußert. Eine Sprecherin des Ministeriu­ms sagte zu den Vorwürfen, es sei normal, dass Protokolle bei missverstä­ndlichen oder falschen Aspekten durch Vorgesetzt­e überarbeit­et würden.

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