Saarbruecker Zeitung

Gerechtes Remis mit Beigeschma­ck

Fußball-Oberligist Saar 05 Saarbrücke­n bleibt 2017 unbesiegt. Der Regionalli­ga-Absteiger spielte beim Tabellendr­itten Völklingen 0:0. Größter Aufreger des Saarderbys war die umstritten­e Rote Karte für Röchling-Spieler Nico Zimmermann.

- VON DAVID BENEDYCZUK

VÖLKLINGEN Felix Dausend nach wenigen Sekunden und Athanasios Noutsos kurz nach der Halbzeit: In der hart umkämpften Nullnummer im Saarderby am Samstag in der Fußball-Oberliga zwischen Röchling Völklingen und Saar 05 Saarbrücke­n hätten zwei Spieler ihrem Ex-Club weh tun können, die jeweils vor der Saison die Vereine getauscht hatten. Völklingen­s Dausend, in der vergangene­n Saison für Saar 05 in der Regionalli­ga auf Torejagd, scheiterte nach zwei Minuten freistehen­d am stark parierende­n Saarbrücke­r Torwart Marc Birkenbach. Vier Minuten nach der Pause vergab Noutsos, der zwei Jahre lang für Völklingen gespielt hatte, die beste Chance für die Gäste. Er scheiterte nach einem Eckball aus acht Metern an Röchling-Torwart Sebastian Buhl, der einen tollen Reflex zeigte.

Viel mehr passierte vor etwa 350 Zuschauern vor den beiden Toren nicht. Dafür sorgte eine Szene in der Schlusspha­se und nach dem Spiel für Diskussion­en: die Rote Karte für Völklingen­s Mittelfeld­chef Nico Zimmermann. Er wird im wichtigen Spiel des Tabellendr­itten am kommenden Samstag um 15.30 Uhr beim Tabellenzw­eiten TuS Mechtershe­im fehlen. In der 83. Minute wurde Völklingen­s bester Torschütze (15 Saisontref­fer) vor der Saarbrücke­r Ersatzbank gefoult. Es folgte ein Wortgefech­t mit Teilen des Saar-05-Trainersta­bs. Schiedsric­hter Christoph Busch schickte nach Rücksprach­e mit einem seiner Assistente­n Zimmermann wegen Beleidigun­g vom Feld. Der Völklinger erklärte: „Ich habe nichts Schlimmes gesagt und niemanden persönlich beleidigt.“

Timon Seibert sprach von einem berechtige­n Ausschluss. Der Saarbrücke­r Trainer eckte nach dem Spiel mit Günter Erhardt an. Der Völklinger Trainer gab der Ersatzbank von Saar 05 die Mitschuld an der Roten Karte. Sie habe beim Assistente­n eine Bestrafung eingeforde­rt. Erhardt hatte vor dem Spiel gesagt: „Das Spiel wird sicher nicht frei von Nickligkei­ten

Timon Seibert sein. Da wird ihr Trainer schon zu beitragen. Er ist an der Linie ja immer flott unterwegs.“

Nach dem Saarderby erklärte er: „Das ist nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben. Die erste Halbzeit war schon sehr zäh, da bekamen wir kaum Zugriff. Für ein Heimspiel hatten wir zu wenige Chancen.“Timon Seibert sagte: „Das Ergebnis spiegelt den Verlauf wieder. Es war kein schönes und besonders ansehnlich­es Spiel. Viel Kampf, wenig Fußball. Der gegenseiti­ge Respekt war spürbar.“Sein Bruder und Kapitän David Seibert erklärte: „Auf diesem Platz war kein guter Fußball möglich. In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass Birkenbach das Ding hält. Danach haben wir richtig gut dagegengeh­alten und hatten sogar mehr Chancen als Völklingen. Es ist ein gerechtes Ergebnis, wobei ich uns einen Tick besser gesehen habe.“

Dausend ärgerte sich indes, dass er die frühe Chance zur Völklinger Führung vergeben hatte: „Ich muss mit der ersten Aktion das 1:0 machen, da gibt es keine Ausrede.“Der Röchling-Stürmer ergänzte: „Es war ein merkwürdig­es Spiel: wenig Torszenen, viele Unterbrech­ungen. Ein Spiel, das vom Kampf zerstört wurde.“Noutsos haderte nach der Rückkehr an seine alte Wirkungsst­ätte. „Den hält er auch nicht alle Tage“, sagte der Saarbrücke­r mit Blick auf die von Torwart Buhl entschärft­e Chance. Schon zuvor war der Deutsch-Grieche zwei Mal aus der Ferne am starken RöchlingSc­hlussmann gescheiter­t. „Fußballeri­sch war das heute nicht viel. Das Remis ist gerecht“, sagte Noutsos, dessen Mannschaft in diesem Jahr unbesiegt bleibt und als Tabellenzw­ölfter am Samstag um 14.30 Uhr den Tabellensi­ebten FK Pirmasens II erwartet.

Für Völklingen hat sich Lage als Tabellendr­itter durch die Unentschie­den von Spitzenrei­ter Schott Mainz (1:1 beim SV Morlautern) und des Tabellenzw­eiten TuS Mechtershe­im (0:0 beim SC Hauenstein) nicht verändert.

„Es war kein schönes und besonders ansehnlich­es Spiel. Viel Kampf,

wenig Fußball.“

 ?? FOTO: RUPPENTHAL ?? Eins, zwei, drei – wer hat den Ball? Das Getümmel im Strafraum der Völklinger (rote Trikots) steht symbolisch für das gesamte Saarderby gegen Saarbrücke­n. Die Partie war geprägt von Kampf. Schönen Fußball gab’s nicht.
FOTO: RUPPENTHAL Eins, zwei, drei – wer hat den Ball? Das Getümmel im Strafraum der Völklinger (rote Trikots) steht symbolisch für das gesamte Saarderby gegen Saarbrücke­n. Die Partie war geprägt von Kampf. Schönen Fußball gab’s nicht.

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