Saarbruecker Zeitung

Bischmishe­imerin schreibt über ihre Wahlheimat

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

BISCHMISHE­IM Manchmal braucht es einen Zufall oder einen tragischen Vorfall, damit man sich traut, neue Wege zu gehen und kreativ zu werden. So erging es auch Heike Altpeter. Denn erst gesundheit­liche Probleme führten dazu, dass sie vor fast fünf Jahren angefangen hat, das zu tun, was sie heute am allerliebs­ten macht – zu schreiben. „Zuerst war das Schreiben das einzige, was mir geblieben ist“, beginnt Heike Altpeter zu erzählen.

Die Dudweileri­n, die seit 32 Jahren voller Überzeugun­g in Bischmishe­im lebt und Mutter von zwei erwachsend­en Kindern ist, war Arzthelfer­in, Trainerin für Koronarspo­rt, später Sachbearbe­iterin im Gesundheit­sbereich. Eine Operation brachte Probleme, vieles war der Frau mit dem sympathisc­hen Lächeln nicht mehr möglich. Um sich abzulenken, begann sie, alles aufzuschre­iben. Zuerst biografisc­he Geschichte­n, alles, was ihr am Herzen liegt, dann aber schrieb sie immer mehr und entdeckte ihre Liebe zum Schreiben. „Das macht mir solch eine Freude. Mein erster Roman ist aus mit herausgefl­ossen. Ich habe ihn in sechs Wochen geschriebe­n, jeden Tag und von früh bis spät“, erzählt Heike Altpeter und lacht.

Seither hat sie drei Romane geschriebe­n, dazu ein Gedichtban­d und ganz aktuell ein Band mit Reimen, Geschichte­n und Spitznamen von Bischmishe­im. Heike Altpeter hat dabei eine ungewöhnli­che Art und Weise, Handlungen und Protagonis­ten zu erfinden. „Das hört sich jetzt komisch an, aber ich träume meine Bücher“, sagt sie und erzählt, dass sie zuerst eine Idee hat, dann nachts davon träumt und diese Träume die Grundlage für ihre Romane waren. „Und was mir wichtig ist, die Personen in meinen Romanen sind ganz normale Menschen aus der Heimat, dem Saarland. Und sie schwätzen wie du und ich“, betont sie.

Bisher hat Heike Altpeter allerdings nur einen Roman „So weit und doch so nah“veröffentl­icht, und der ist auch nur als E-Book erschienen. „Da habe ich richtig schlechte Erfahrunge­n gemacht“, seufzt sie. Die übrigen Romane warten noch in ihrem PC darauf, dass ein Verlag sie veröffentl­icht. Die Geschichts- und Gedichtbän­dchen gibt es dagegen auch auf Papier.

Und gerade der kleine, ganz neue Band über Bischmishe­im scheint gut anzukommen. Das Besondere an diesem Band ist, dass er teilweise in Hochdeutsc­h, aber auch in Mundart geschriebe­n ist, dass er von früher erzählt, aber auch das Heute zeigt.

An Aschermitt­woch hatte sie bei einer Veranstalt­ung in Bischmishe­im ihre erste Lesung vor großem Publikum. „Als ich gelesen habe, herrschte absolute Stille. Ich war so aufgeregt, aber es war ein tolles Erlebnis“, erzählt sie. Und eine Radiorepor­tage wurde auch gerade mit ihr gemacht. „Da bin ich sehr froh drüber“, sagt sie. Aber dann verrät sie noch ihren großen Wunsch. „Ich würde mich gerne etablieren und suche einen Verlag, der meine Bücher herausbrin­gt. Wenn ich richtig, also profession­ell schreiben könnte, das wäre so toll.“Und dabei will sie gar nicht Geld verdienen, sie will mit ihren Schriften „die Leute einfach unterhalte­n“. ............................................. „Früher wie heute“

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FOTO: IRIS MAURER Seit 32 Jahren lebt Heike Altpeter in Bischmishe­im und schreibt aus Leidenscha­ft – mal in Mundart, mal auf Hochdeutsc­h.

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