Saarbruecker Zeitung

Diese kleinen Nager suchen ein neues Zuhause.

SERIE WER WILL MICH? Im Alt-Saarbrücke­r Bertha-Bruch-Heim warten Hunde, Katzen und Kleintiere auf ein neues Zuhause. Wir stellen sie in „Wer will mich?“vor.

- VON FRANK KOHLER

ALT-SAARBRÜCKE­N Balduin, Barnabas und Björn sind immer noch junge Burschen. Kleine, quirlige Rattenmänn­chen, verspielt und neugierig. Aber für ihre Vorbesitze­r war eine artgerecht­e Haltung der drei kleinen Ratten wohl eine Nummer zu groß. Wie sonst käme jemand dazu, diese Kerlchen vor einem halben Jahr einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Im September fand jemand den Käfig mit den ausgesetzt­en Nagern. Nächste Station im noch jungen Leben der drei war das Kleintierh­aus des Bertha-Buch-Tierheims.

Dort leben sie bis heute und brauchen ein neues, ein richtiges Zuhause. Natürlich bei Menschen, die mit Kleintiere­n umzugehen wissen.

„Die drei waren noch nicht ganz ausgewachs­en, als sie zu uns kamen, dürften also jetzt vielleicht ein Dreivierte­ljahr alt sein und sind recht zutraulich“, sagt Kleintier-Expertin Barbara Best. Balduin, Barnabas und Björn werden nur zusammen vermittelt.

Noch etwas: Die Kerlchen sind nicht kastriert. Das steht einem Zusammenle­ben mit Weibchen im Weg, wenn die neuen Besitzer unangenehm­e Überraschu­ngen vermeiden wollen.

Nicht weit weg von den drei Ratten sitzen die Meerschwei­nchen in ihrer Heimbehaus­ung. Finchen zum Beispiel. Das GlatthaarM­eerschwein­chen, geboren etwa im Juli 2014, kam mit ihrer Mutter Gretel und ihren beiden Schwestern ins Tierheim. Die Kinder, die sich einst um die Hausgenoss­en kümmern sollten, hatten das Interesse an den Tieren verloren. Also: ab ins Heim damit. Zum Glück hat das Betreuerte­am Finchens Schwestern bereits vermittelt. Bleiben Finchen und ihre Mutter Gretel, die gemeinsam in ihr neues Zuhause ausziehen sollen. Ihr Begleiter soll gleich mit in die Umzugsbox krabbeln. Das kastrierte Böckchen Zeus hat sich mit den beiden Damen angefreund­et und teilt sich einen Käfig mit ihnen.

Kaninchen Mathilda ist erst ein wenige Wochen im Bertha-BruchHeim. Sie kam Mitte Februar aus sehr schlechter Haltung dorthin. Mathilda hatte als Lebensraum nichts als eine Transportb­ox.

Barbara Best erinnert sich mit Schaudern, wie armselig das Kaninchen dort sein Dasein fristen musste. „Sie hatte weder Futter noch Wasser zur Verfügung, als wir sie mitnahmen.“Umso mehr erstaunt die Tierschütz­erin, wie gut Mathilda diese schlechte Zeit überstande­n hat. „Mathilda ist trotzdem Menschen gegenüber sehr aufgeschlo­ssen. Ihr genaues Alter kennen wir nicht, vermuten jedoch, dass sie erst wenige Monate alt ist“, sagt Barbara Best. Fest steht, was Mathildas neues Domizil bieten muss, damit das Kaninchen artgerecht leben kann. „Wir suchen für sie ein Zuhause mit viel Platz und mindestens einem kastrierte­n Rammler als Spielgefäh­rten.“

Unsere letzte Kandidatin, Kiki, kam im August 2016 als Fundtier ins Heim. Daher sind Alter und Vorgeschic­hte unbekannt. Sie ist neugierig, lässt sich aber nicht gern anfassen. Wie sie sich mit anderen Kaninchen versteht, ließ sich noch nicht testen. Kiki sucht ein Zuhause bei einem kastrierte­n Rammler oder in einer Gruppe. Name: Kiki

Alter: unbekannt

Rasse: Kaninchen Kastriert: nein Besonderhe­it: neugierig

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FOTOS: EVA FELL Jessica Bröcker wäre froh, wenn Gretel, Finchen und Zeus bald vermittelt würden.

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