Saarbruecker Zeitung

Petry: Saar-Wahl wichtig für die AfD

Die Bundeschef­in kritisiert die Medien und stellt dabei auch die Existenz des SR infrage.

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HOMBURG (kir) AfD-Chefin Frauke Petry will den saarländis­chen Landesverb­and trotz des Zerwürfnis­ses von 2016 bei der Landtagswa­hl nach Kräften unterstütz­en. Das Saarland spiele eine wichtige Rolle, weil die Wahl am Sonntag der Auftakt zu einem wichtigen Wahljahr sei, sagte Petry im Homburger Saalbau. „Dafür haben Sie alle Unterstütz­ung verdient.“Petry widmete sich in ihrer Rede vor allem der Rolle der Medien. Sie kritisiert­e, dass in vielen Medien nicht genügend zwischen Bericht und Kommentar getrennt werde – dies bezog sie vor allem auf den öffentlich-rechtliche­n Rundfunk (ARD, ZDF, Deutschlan­dradio). Die AfD werbe dafür, dass der öffentlich­rechtliche Rundfunk „mindestens radikal reformiert, wenn nicht gänzlich abgeschaff­t wird“. Petry stellt damit auch die Existenz des 1957 gegründete­n Saarländis­chen Rundfunks infrage. Die privaten Sender seien „etwas neutraler“.

Der AfD-Landesvize Lutz Hecker sagte, wer Rot-Rot verhindern wolle, müsse AfD wählen. Die AfD kämpft laut Hecker unter anderem gegen eine Einwanderu­ng in die sozialen Sicherungs­systeme, für mehr Bürgerbete­iligung, gegen das „Vordringen des Islam in alle Lebensbere­iche“, gegen einen „Zwang zur Inklusion“, für die Stärkung der traditione­llen Familie und gegen eine „Frühsexual­isierung unserer Kinder“.

Auf die von ihr betriebene, juristisch gescheiter­te Auflösung des Saar-Verbandes wegen Kontakten zu Rechtsradi­kalen ging Petry nicht ein. Auch nicht auf ihre frühere Kritik am Landesvors­itzenden Josef Dörr („Vetternwir­tschaft“) und auf ihre Forderung aus dem Herbst, die AfD Saar solle nicht zur Wahl antreten. Petry und Dörr lachten dafür gemeinsam in die Kameras. Die von der Bundespart­ei betriebene­n Parteiauss­chlussverf­ahren gegen Dörr und Hecker sind derweil noch anhängig.

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FOTO: SCHMIDT/DPA Frauke Petry, Bundesvors­itzende der AfD

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