Saarbruecker Zeitung

Ein bisschen Jazz für die Nauwieser Nachbarn

Die städtische Musikschul­e will einem Konzert für Anwohner und Passanten im Kultur- und Werkhof noch weitere folgen lassen.

- VON HEIKO LEHMANN

ST. JOHANN Schon von weitem hörte man am Dienstagab­end die schwungvol­len Jazzklänge aus dem Kultur- und Werkhof in der Nauwiesers­traße 19. Passanten blieben stehen, schauten durch die großen Fenstersch­eiben und lauschten den Klängen der JazzCombo der Musikschul­e der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n.

Zum besseren Kennenlern­en, zum engeren Knüpfen der nachbarsch­aftlichen Bande und zum Spaß hatte sie die Musikschul­e in die Nauwiesers­traße 19 eingeladen. „Wir wollen die Musikschul­e hier im Nauwieser Viertel einfach noch besser verorten. Wir starten heute Abend den ersten Versuch, und es werden bestimmt noch ein paar Versuche folgen“, sagte Friedrich Spangemach­er, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins der Musikschul­e, bei der Begrüßung.

Wobei „noch besser verorten“eigentlich gar nicht mehr geht. Die Musikschul­e der Landeshaup­tstadt gibt es seit 63 Jahren, und sie ist seit ihrer Gründung eine großer Erfolg.

„Wir haben insgesamt 2200 Schüler. 800 davon im Hauptgebäu­de in der Nauwiesers­traße und die restlichen verteilt auf 20 Außenstell­en in der ganzen Stadt“, sagt Thomas Kitzig, seit 25 Jahren der Leiter der Musikschul­e. Die jüngsten Schüler sind gerade einmal 1,5 Jahre alt und kommen mit den Eltern zum Reinschnup­pern in die Musik und zur musikalisc­hen Früherzieh­ung. Der Nach-

„Wir wollen die Musikschul­e hier im Nauwieser Viertel einfach noch besser

verorten.“

Friedrich Spangemach­er wuchs ist auch bei der Musikschul­e die Basis. „In Saarbrücke­n gibt es 27 Grundschul­en, und wir sind in 17 davon mit Projekten vertreten. Wir hätten die Möglichkei­t, auch in den anderen Schulen Projekte zu starten. In einer Grundschul­e in Malstatt erlernen von 280 Schülern 230 Perkussion. 200 von diesen Schülern haben einen Migrations­hintergrun­d“, sagt Thomas Kitzig. Die älteste Schülerin ist im Übrigen 76 Jahre alt und lernt gerade Cello.

Großen Wert legt die Musikschul­e, bei der alle in Mitteleuro­pa gängigen Instrument­e gelehrt werden, auf das gemeinsame Musizieren. „Gemeinsam Musik zu machen ist nicht nur enorm wichtig, es macht auch jede Menge Spaß. Wir haben 20 feststehen­de Ensembles in unseren Reihen. Wir nehmen auch an Wettbewerb­en teil“, sagt Kitzig. Hendrik Wiedemann hat vor vier Jahren im Schulorche­ster einfach mal das Klarinette­nspielen versucht. „Danach bin ich in die Musikschul­e, habe das Spielen richtig gelernt, und es wurde zu meinem Hobby Nummer eins. Ich glaube, das bleibt auch so“, sagt der Klarinetti­st. Das komplette Musikschul­pa- ket mit allen Angeboten und vielen interessan­ten Hintergrun­dberichten veröffentl­icht die Musikschul­e jedes Jahr mit ihrer Jahres- zeitung Da Capo. Die aktuelle Ausgabe gibt es kostenlos in der Musikschul­e oder zum Herunterla­den auf der Homepage.

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FOTO: EDE GRENNER Seit 63 Jahren gibt es die Musikschul­e schon, 25 davon mit Leiter Thomas Kitzig (links) an der Spitze, der bei weitem nicht als Einziger ein Liedchen auf den Lippen hat. Das ganze Viertel pfeift und trällert schon den Frühling herbei – so sieht es Ede...

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