Saarbruecker Zeitung

Richtungsw­ahl im Saarland

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bleibt Annegret Kramp-Karrenbaue­r Ministerpr­äsidentin einer großen Koalition? Führt Anke Rehlinger künftig die erste rot-rote Landesregi­erung in einem westdeutsc­hen Flächenlan­d? Oder gibt es noch eine ganz große Überraschu­ng?

Das Wahlergebn­is im Saarland ist anders als 2012 völlig offen und kann einen deutlichen Richtungsw­echsel ermögliche­n. Nach dem Scheitern der Jamaika-Koalition hatten sich CDU und SPD im Vorfeld der vergangene­n Landtagswa­hl eindeutig auf eine große Koalition festgelegt. Damals ging es nur um die Frage, wer dieses Bündnis anführt. Richtung und wesentlich­e Ziele standen bereits fest, bevor die Wähler abstimmen konnten.

Waren unterschie­dliche Positionen von CDU und SPD in der großen und disziplini­erten Harmonie-Koalition seither für viele Wähler nur schwer auszumache­n, hat sich dies im Wahlkampf geändert. Die beiden Spitzenkan­didatinnen haben sich klarer und gegensätzl­icher positionie­rt.

Für alle Parteien gilt, dass unterschie­dliche Politikans­ätze in den vergangene­n Wochen besser erkennbar wurden – bei großen Themen wie Bildung oder Innerer Sicherheit, aber auch bei Windkraft oder Grubenwass­er. Dies erleichter­t den Wählern Orientieru­ng und Entscheidu­ng.

Der „Schulz-Effekt“hat das politische Interesse noch verstärkt und erkennbar nicht nur die eigene Partei mobilisier­t und aufgeweckt. Vieles spricht für eine höhere Wahlbeteil­igung als 2012. Und dennoch können in einem kleinen Bundesland wenige Stimmen den Ausschlag geben, wie viele Parteien künftig im Landtag sitzen werden, welche Koalitione­n möglich sind und wer in der Staatskanz­lei regiert.

Wer wählt, entscheide­t mit. Jede einzelne Stimme ist besonders wichtig. Geht es doch nicht nur um Politiker, Parteien und Positionen, sondern vor allem um die Zukunft des Saarlandes.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende und einen spannenden Wahlabend

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