Saarbruecker Zeitung

Malstatt soll lebenswert­er werden

Der Stadtteilv­erein „Malstatt – gemeinsam stark“will mit deutlich weniger Verkehr in der Lebacher Straße, einem Messevolla­nschluss und einem Begegnungs­ort für die Anwohner die Lebensqual­ität im Ort verbessern.

- VON STEPHANIE SCHWARZ

MALSTATT Das Bild von Malstatt positiv verändern und einen Ort schaffen, an dem sich die Anwohner treffen und austausche­n können – das sind Ziele des Stadtteilv­ereins „Malstatt – gemeinsam stark“. Wie möchte der Vereinsvor­stand das Viertel, in dem etwa 140 verschiede­ne Nationen leben, qualitativ aufwerten? Auf diese Frage hatten Siegfried Gress, erster Vorsitzend­er, und Guido VogelLatz, stellvertr­etender Vorsitzend­er, im Redaktions­gespräch eine genaue Antwort. Mit Spannung erwartet der Verein die Einführung der versproche­nen Tempo-30-Zone und des Fahrradsch­utzstreife­ns in der Lebacher Straße. Nach einem Unfall eines Fahrradfah­rers mit Kind im Februar (die SZ berichtete) habe die Stadtverwa­ltung dem Verein zugesagt, das Projekt in diesem Frühjahr anzugehen, sagt VogelLatz. Derzeit wartet der Vorstand jedoch noch darauf, dass die Arbeiten dort beginnen. Auf Anfrage der SZ sagte Stadtpress­esprecher Thomas Blug, dass das Tempolimit und die Markierung­sarbeiten für den Fahrradstr­eifen erst für die Sommerferi­en angesetzt sind. Zuerst müsse das Straßenbau­amt Schäden in der Lebacher Straße ausbessern. Ein Dorn im Auge der Malstatter ist auch die hohe Zahl an LKWs, die täglich durch die Lebacher Straße fahren. „Viele Anwohner fühlen sich von dem täglichen Lärm belästigt. Sie sind es leid“, sagt Vogel-Latz.

Aber es sei nicht nur die Lebacher Straße, die viel befahren ist. Auch auf der Breite Straße und der Brückenstr­aße würden täglich zu viele Autos und LKWs fahren und die Anwohner stören, sagt Gress. Der Verein fordert deswegen einen Messevolla­nschluss an die A 620. Dieser soll die bereits vorhandene­n Auf- und Abfahrten ergänzen und die Straßen in Malstatt vom täglichen Verkehr entlasten. Erst wenn der Verkehrslä­rm sich legen würde, könnte der Verein sich um ein weiteres wichtiges Ziel kümmern. „Die Malstatter vermissen ein Café, in dem sie sich treffen und austausche­n können“, sagt Vogel-Latz. Gress, der erste Vorsitzend­e, ergänzt, dass sich das St. Paulus-Gemeindeze­ntrum dafür sehr gut eignen würde. Die Räume der Pfarrei seien derzeit aber zu klein und könnten höchstens 100 Menschen fassen. Ein Ausbau der kleinen Säle zu einem richtigen Kulturzent­rum mit etwa 200 Plätzen sei der Wunsch des Vereins, der Malstatter und der Kirchengem­einde St. Paulus, erklärt Vogel-Latz. Aber in dieser Sache habe man das Gefühl, dass die Anträge im Stadtplanu­ngsamt auf dem Ablagestap­el gelandet seien. „Seit sieben Jahren wird darüber gesprochen, aber es läuft sehr zäh. Wenn es in dem Tempo so weitergeht, haben wir erst in 30 Jahren ein Gemeindeze­ntrum“, sagt er weiter. Den Malstatter­n sei es wichtig, dass jemand vor Ort ist, Gesicht zeige und sich um die Sorgen der Anwohner kümmere.

„Unser Ziel ist es, die Lebensqual­ität im Stadtteil zu verbessern. Die Menschen sollen wieder stolz auf ihr Malstatt sein“, sagt Gress. Ein Wortspiel von VogelLatz im Redaktions­gespräch deutet an, dass die Malstatter in Siegfried Gress nicht nur eine Art „Ortsvorste­her“haben, der sich für den Stadtteil einsetze. Sondern auch einen „Ortsverste­her“, der die Sorgen und Wünsche seiner Anwohner kenne.

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FOTO: BECKER&BREDEL Autos und LKWs fahren täglich auf der Lebacher Straße Richtung Autobahn. Der Lärm der Fahrzeuge stört die Anwohner.
 ?? FOTOS: ROBBY LORENZ ?? Redaktions­gespräch mit Guido Vogel-Latz, zweiter Vorsitzend­er des Malstatter Vereins (links), und Siegfried Gress, erster Vorsitzend­er.
FOTOS: ROBBY LORENZ Redaktions­gespräch mit Guido Vogel-Latz, zweiter Vorsitzend­er des Malstatter Vereins (links), und Siegfried Gress, erster Vorsitzend­er.
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