Saarbruecker Zeitung

Mehr als zehn Jahre ohne Taten

Wer schützt die Menschen am Staden vor Lärm? Bisher keiner. Jetzt nimmt die Stadt einen neuen Anlauf.

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Anfang des Jahres war er kurz wieder im Gespräch: der Tunnel für die Autobahn. Dabei ging es nur darum, dass Vorplanung­en – die ja auch Geld kosten – ordnungsge­mäß abgeschlos­sen werden sollen. Dann hat man schon einmal einen fertigen Plan, aber immer noch kein Geld, um das große Projekt „Stadtmitte am Fluss“wirklich umzusetzen. Wenn es denn überhaupt noch gewünscht wäre.

Für Lärmschutz­wände am Staden gibt es offenkundi­g noch nicht einmal einen Plan. Gefordert werden sie schon lange.

2005 gab es Vorstöße, 2007 ebenfalls. Doch die Anwohner und Spaziergän­ger am Staden müssen noch immer mit dem Verkehrslä­rm leben. Und der ist beträchtli­ch.

Vehement gefordert wurde Lärmschutz zu Zeiten des Baudezerne­nten Dieter Ehrmanntra­ut (CDU). Geschehen ist nichts. Angepeilt wurden die Wände dann im Rahmen des Projektes „Stadtmitte am Fluss“zu Zeiten von Baudezerne­ntin Rena WandelHoef­er (parteilos). Sie verwies damals darauf, dass man solche Wände nicht einfach bauen können, sondern über die Kosten mit dem Bund verhandeln müsse, der nun mal für die Autobahn zuständig ist.

Weiteres Warten also.

Jetzt ist der dritte Baudezerne­nt in Saarbrücke­n mit Lärmschutz­wänden beschäftig­t, die es immer noch nicht gibt. Heiko Lukas (parteilos) hat diese Woche im Stadtrat verkündet, nach Ostern solle ein Termin mit dem Landesbetr­ieb für Straßenbau gefunden werden, um über die Bauplanung zu sprechen. Danach müssten Kosten und Zeitplan mit dem Bund abgestimmt werden.

Der dritte Baudezerne­nt nimmt also jetzt einen neuen Anlauf. Und die Forderunge­n nach Lärmschutz gehen ins zweite Jahrzehnt.

Schon erstaunlic­h, dass eine berechtigt­e Forderung nicht schneller umgesetzt wird.

Schließlic­h ist der Staden eine Vorzeigege­gend der Stadt, ein Erholungsg­ebiet obendrein. Leider eines mit speziellem Effekt: Verkehrslä­rm rund um die Uhr.

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