Saarbruecker Zeitung

Mit „Playboy“und Afrika-Souvenirs

BERLINER NOTIZEN

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Nun wissen wir, wie Angela Merkel sich auf ihren Besuch bei Donald Trump vorbereite­t hat: Sie las angeblich ein Interview im „Playboy“, das Trump 1990 gegeben hatte. Auch vor ihrer ersten Begegnung mit dem Franzosen Nicolas Sarkozy soll sich Merkel unkonventi­onell informiert haben. Die Kanzlerin guckte demnach Louis-deFunès-Filme, wegen Sarkozys zappeligem Naturell. Und nun? Wie könnte sie sich auf Martin Schulz vorbereite­n? Ein Vorschlag: „Horst Schlämmer – isch kandidiere“.

Gerd Müller war dieser Tage ganz ehrlich. Der Entwicklun­gshilfemin­ister wird seine Reise nach Burkina Faso vom Februar nicht vergessen – bei einem großen Afrika-Forum in Berlin ließ er jedenfalls wissen, der Besuch des Landes habe ihn auch „noch zehn Tage später beschäftig­t“. Okay, für Politiker ist es nicht ungewöhnli­ch, dass sie nacharbeit­en. Aber gemeint waren natürlich die gesundheit­lichen Folgen. Jeder wird sich vorstellen können, welche das wohl waren.

Gerda Hasselfeld­t war gefühlt schon immer in der Politik, und irgendwie stimmt das auch. Sie war Ministerin unter Helmut

Kohl und sitzt seit 1987 im Bundestag. Die Prinzipien der Politik kennt eine wie sie aus dem Effeff: „Hosianna und kreuzigt ihn liegen eng beieinande­r“, betonte die CSU-Landesgrup­penchefin, die im Herbst nicht mehr zur Wahl antritt. Gemünzt war der Satz auf die Kür der Parteichef­s bei der SPD: „Sie kann 100 Prozent, aber auch 74 Prozent“, stichelte Hasselfeld­t. Wohl wahr.

Die Piraten sind von der Bildfläche verschwund­en. Nach den Wahlerfolg­en vor gut sechs Jahren spricht heute kaum noch jemand von ihnen. Den Niedergang konnte man auch an der Einladung zum Bundespart­eitag an diesem Wochenende ablesen: Alle Mitglieder waren in die Düsseldorf­er Heinrich-Heine-Gesamtschu­le eingeladen. Nichts gegen Heine, auch nichts gegen Gesamtschu­len. Aber früher traf man sich im „Ruhr-Congress Bochum“oder in der „Messe Bremen“. Wie sich die Zeiten doch ändern.

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