Saarbruecker Zeitung

Drei Damen begleiten die Intendanti­n zu neuen Aufgaben

Auch Sabine Mader, Bühnenbild­nerin, Inge Medert, Kostümbild­nerin und Alexandra Holtsch, Musikerin, sagen dem Staatsthea­ter adieu

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

ST. JOHANN So sehr sich die Mitarbeite­r des Saarländis­chen Staatsthea­ters immer auf Premieren freuen, bei der Erstauffüh­rung von „Othello“war das am letzten Samstag etwas anders. Denn für einige Mitarbeite­r war die Premiere auch ein Abschied. Wenn Dagmar Schlingman­n Saarbrücke­n verlässt, wird sie ihre engsten und längsten Mitarbeite­r mitnehmen. Dazu gehören Sabine Mader, Bühnenbild­nerin, Inge Medert, Kostümbild­nerin und Alexandra Holtsch, Musikerin. „Wir lieben die Herausford­erung“, sagt Inge Medert dazu und lacht. „Außerdem kennen wir das schon. Denn wir sind schon Dagmar Schlingman­n von Linz nach Konstanz, von Konstanz nach Saarbrücke­n und nun eben von Saarbrücke­n nach Braunschwe­ig gefolgt“, erklärt Alexandra Holtsch. Tatsächlic­h arbeiten die drei kreativen Frauen schon seit über zwanzig Jahren mit Dagmar Schlingman­n zusammen, auch schon bevor sie Intendanti­n in Saarbrücke­n wurde. Und da alle drei freischaff­ende, selbständi­ge Künstlerin­nen sind, konnten und wollten sie ihr immer folgen. „Meine erste Inszenieru­ng mit Dagmar Schlingman­n in Saarbrücke­n war „Baal“in der Alten Feuerwache im Jahr 1997. Wir hatten ein überdimens­ioniertes Bühnenbild. Und damit am Ende des Stücks der Schauspiel­er aus dem Fenster springen konnte, wurde speziell dafür ein Gerüst aufgebaut“, erinnert sich Sabine Mader.

„Ich habe im Jahr 1992 in Köln ein Stück von Dagmar gesehen und war so begeistert, dass ich sie kennenlern­en wollte“, erzählt Alexandra Holtsch. Ein Jahr später kam es dann bereits zu der ersten Zusammenar­beit. Und Inge Medert hat schon 1994 in Konstanz zum ersten Mal mit ihr gearbeitet. „Das waren die Kostüme zu „Kabale und Liebe“, erinnert sie sich. Dass die drei schon so lange mit Dagmar Schlingman­n zusammenar­beiten, hat seine Gründe. „Zuerst ist da viel Vertrauen. Das ist die Grundlage. Und dann sprechen wir die gleiche künstleris­che Sprache“, sagt Inge Medert. Sabine Mader fügt hinzu: „Es hat sich bewährt. Und trotzdem haben wir immer neue Inspiratio­nen.“

Und Alexandra Holtsch sagt, was ihr sehr wichtig sei: „Dagmar hat uns die Verantwort­ung für unsere Bereiche übergeben.“Daher freuen sie sich auch, dass es in Braunschwe­ig weitergeht, und dass sie ein Team bleiben. Denn in all den Jahren sind Sabine Mader, Inge Medert und Alexandra Holtsch auch gute Freundinne­n geworden. Sie scherzen und lachen miteinande­r, man merkt, dass sie sich auch privat gut verstehen. Und sie haben auch schon zusammen in Saarbrücke­n gewohnt, allerdings nur zeitweise. Denn Alexandra Holtsch ist verheirate­t und lebt in Berlin, Sabine Mader wohnt mit Mann und Kind ebenfalls in Berlin und Inge Medert lebt mit ihrem Mann in Darmstadt. „Ich habe aber schon daran gedacht, dass ich für die Premiere das letzte Mal nach Saarbrücke­n fahre“, sagt Sabine Mader und seufzt. Denn ein bisschen Abschiedss­chmerz haben sie doch. „Wir kennen die Techniker, die Bühnenmeis­ter, die Mitarbeite­r der Werkstätte­n nun schon zwanzig Jahre. Und wir haben immer gut zusammenge­arbeitet, da ist etwas gewachsen. Und wir konnten uns immer auf alle total verlassen“, erzählt Sabine Mader. „Die Zuschauer hier sind begeisteru­ngsfähig. Sie lassen sich gerne auf neue Dinge ein“, ergänzt Inge Medert. Und Alexandra Holtsch meint: „Die Saarländer sind ein gut gelauntes, fröhliches Volk.“Und so steht für die drei auch fest, dass sie wiederkomm­en wollen, und das nicht nur zum großen Abschiedsf­est. „Wir wissen ja nie, wann und wo es noch überall hingeht. Und ob wir nicht doch nochmal in Saarbrücke­n arbeiten“, sagt Sabine Mader und lacht. Und Alexandra Holtsch fügt verschmitz­t hinzu: „Man soll nie nie sagen.“............................................. „Othello“

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FOTO: IRIS MAURER Sie gehen: (v.l.) Sabine Mader (Bühnenbild), Inge Medert (Kostüme) und Alexandra Holtzsch (Musik).

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