Box-Profi Zeuge verteidigt WM-Titel in „Dreckskampf“
POTSDAM (dpa) Der Berliner Tyron Zeuge bleibt einziger deutscher Box-Weltmeister in einem der vier großen Verbände. Allerdings sorgte sein Sieg durch eine „Technische Entscheidung“nach Runde fünf für mehr Frust als Freude bei dem Supermittelgewicht-Profi. Die Titelverteidigung endete für den WBA-Weltmeister in einem Krankenhaus. Ein tiefer Riss an der rechten Augenbraue – wahrscheinlich durch Kopfstöße seines Herausforderers Isaac Ekpo aus Nigeria verursacht – musste genäht werden. Blut war ins Auge gelaufen. Zeuge konnte nichts mehr sehen. Ring-Richter Raul Caiz brach den Kampf nach mehrmaliger Rücksprache mit Ring-Arzt Walter Wagner ab. Die Punktrichter in der ausverkauften MBS-Arena in Potsdam werteten nach 2:23 Minuten der fünften Runde einstimmig für den Titelverteidiger.
„Da hat man sich zwölf Wochen im Training geschunden – und dann so ein Ende. Das ist Scheiße“, sagte Zeuge nach dem Kampf gegen den genauso unsauber wie unorthodox boxenden Nigerianer. Sein Manager Kalle Sauerland haderte: „Ekpo war gekommen, um einen Dreckskampf zu machen. Er schlug mit den Ellenbogen, stieß mit dem Kopf und zeigte CatcherGriffe.“Zur Forderung der Gegenseite nach einem Rückkampf sagte er: „Wir haben andere Pläne. Eigentlich sollte Tyron im Mai schon wieder boxen. Wir müssen sehen, wie alles verheilt.“Der Brite Paul Smith ist als nächster Gegner des 24-jährigen Zeuge im Gespräch.