Saarbruecker Zeitung

Neue Regierung fürs Saarland soll spätestens im Mai stehen

CDU und SPD kündigen harte Verhandlun­gen über die Fortsetzun­g ihrer Koalition im Saarland an. Und sie drücken aufs Tempo: Noch in dieser Woche soll der Fahrplan festgezurr­t werden.

- VON DANIEL KIRCH UND DEN NACHRICHTE­NAGENTUREN

SAARBRÜCKE­N Nach dem Sieg der Saar-CDU bei der Landtagswa­hl zeichnet sich eine schnelle Regierungs­bildung ab. Gestern Abend bot Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) dem SPD-Landesvors­itzenden Heiko Maas offiziell Verhandlun­gen über die Bildung einer gemeinsame­n Landesregi­erung an. Dafür hatten sich zuvor Landesvors­tand und Landtagsfr­aktion der CDU einstimmig ausgesproc­hen. Der SPD-Landesvors­tand nahm das Angebot gestern Abend einstimmig an. Noch im Laufe dieser Woche wollen Kramp-Karrenbaue­r und ihre bisherige Stellvertr­eterin Anke Rehlinger (SPD) einen Zeitplan für die anstehende­n Gespräche vereinbare­n. Rehlinger betonte, die SPD wolle dafür sorgen, dass es im Saarland auch künftig „gerecht und fair“zugehe.

CDU-Fraktionsc­hef Tobias Hans kündigte an, man wolle „sehr zügig“in Koalitions­verhandlun­gen eintreten. Er sei „sicher, dass wir mit der SPD in fairen Verhandlun­gen auf einen gemeinsame­n Nenner kommen werden“. Beide Parteien erklärten, es werde zunächst über Inhalte und erst zum Schluss über die Ressortver­teilung und über Personen gesprochen. Spätestens im Mai soll dann die neue Landesregi­erung stehen. SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn hält es sogar für möglich, dass Kramp-Karrenbaue­r bereits in der konstituie­renden Sitzung des Landtags am 25. April in ihrem Amt bestätigt wird. Das würde allerdings voraussetz­en, dass man „bei den Koalitions­verhandlun­gen in vier Wochen soweit ist“, sagte Pauluhn. Er gehe von vertrauens­vollen Gesprächen und einer vernünftig­en Zusammenar­beit der beiden Parteien aus.

Allerdings erwartet der Fraktionsc­hef „harte Verhandlun­gen“über die Fortsetzun­g der großen Koaliton. Er bekräftigt­e die Forderung seiner Partei nach einem Einstieg in eine beitragsfr­eie KitaBetreu­ung. Eine Übernahme des Bildungsmi­nisteriums durch die erstarkte CDU lehnte Pauluhn ab: „Das ist einer der Kernbereic­he sozialdemo­kratischer Politik“, betonte er. Zugleich forderten die Jungsozial­isten, dass die SPD-Mitglieder im Saarland über den Koalitions­vertrag entscheide­n.

CDU-Fraktionsc­hef Hans unterstric­h, die Zugewinne seiner Partei bei der Wahl müssten auch Auswirkung­en auf die Gespräche mit der SPD haben. „Natürlich werden wir aufgrund des Wahlergebn­isses ein hohes Interesse haben, dass unsere Inhalte umgesetzt werden“, erklärte er. Dazu zählten etwa die Wahlfreihe­it zwischen gebundener und freiwillig­er Ganztagssc­hule sowie Verbesseru­ngen bei der inneren Sicherheit. Ansprüche der CDU auf zusätzlich­e Ministerpo­sten im neuen Kabinett meldete er nicht an.

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FOTO: AFP Wahlsieger­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r

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