Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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Die „Süddeutsch­e Zeitung (München) schreibt zum Wahlerfolg der Union im Saarland:

In einer Demokratie zählt nicht der Hype, sondern das Wahlergebn­is. (. . .) Das Wahlergebn­is ist für die euphorisie­rte SPD ernüchtern­d; es zeigt sich, dass der Auferstehu­ng der Partei noch lange nicht ihre Himmelfahr­t folgt. Für die von der Schulzoman­ia verstörte Union aber ist das Wahlergebn­is Labsal. (. . .) Angela Merkel mag sich sagen: Man darf sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das mag schon sein; aber auf dem Ruhekissen wird die Kanzlerin den Wahlkampf nicht verbringen können.

Der „Münchner Merkur“bemerkt dazu spöttisch:

Paff! Gleich beim ersten RealitätsC­heck ist der Stimmungsb­allon, der die SPD von Sieg zu Sieg und ihren Heilsbring­er Martin Schulz scheinbar mühelos ins Kanzleramt tragen sollte, geplatzt. Die Saarländer haben sich gestern nicht nur eindrucksv­oll für ihre beliebte Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r entschiede­n. Auch für Bundeskanz­lerin Angela Merkel hätte der Auftakt ins Superwahlj­ahr nicht besser laufen können: Umfragekön­ig Schulz ist an der Saar als Scheinries­e entlarvt worden.

Das „Flensburge­r Tageblatt“sieht die Ablehnung von Rot-Rot durch die Wähler als entscheide­nd an: Letztendli­ch fehlte zum einen der SPD im Saarland eine Macht-Perspektiv­e. Die Menschen waren dort für Rot-Rot nicht bereit. Dann doch lieber die große Koalition. Die Saarländer vertrauen ihrer Ministerpr­äsidentin, die sie kennen. (. . .) Personenwa­hl statt Schulz-Effekt. Dass Kramp-Karrenbaue­r als Merkel-Gefährtin gilt, ist für die Union noch eine nette Nebennote im Kampf gegen den SPD-Hoffnungst­räger. Die interessan­te Frage ist, ob Deutschlan­d auf Bundeseben­e bereit für die Linke ist. Es ist zu bezweifeln.

Die „Nürnberger Nachrichte­n“warnen die Union vor Vergleiche­n mit künftigen Wahlen:

Mit Annegret Kramp-Karrenbaue­r siegte an der Saar eine Politikeri­n sehr klar, die Merkel schätzt und die der Kanzlerin ähnlich ist. Aber weder in Schleswig-Holstein noch in Nordrhein-Westfalen verfügt die CDU über Zugpferde, über Sympathiet­räger, die den SPDAmtsinh­abern bisher wirklich gefährlich werden konnten. Dort drohen der Union jene Rückschläg­e, die sie nun dank einer starken Amtsinhabe­rin samt einer gut funktionie­renden großen Koalition in Saarbrücke­n vermeiden konnte.

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