Aufschwung wird im Saarland stärker
Bundesweit ist die Stimmung in der Wirtschaft so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr.
SAARBRÜCKEN/MÜNCHEN (red/dpa) Die Saar-Wirtschaft erlebt einen Frühjahrsaufschwung. Doch ganz so euphorisch wie bundesweit blickt man hierzulande nicht in die Zukunft. In der gesamten deutschen Wirtschaft ist die Stimmung so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Das vom Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo berechnete Konjunkturbarometer stieg von 111,1 auf 112,3 Punkte. „Die Aufwärtsentwicklung bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hält unvermindert an. Der Aufschwung gewinnt an Kraft“, sagte Ifo-Chef Clemens Fuest. Der Index ist nun auf dem höchsten Stand seit Juli 2011. Für die Berechnung wurden rund 7000 Unternehmen befragt.
Sie schätzten nach Ifo-Angaben ihre aktuelle Lage im März besser als im Vormonat ein, der Teilindex dazu stieg von 118,4 auf 119,3. Auch die Erwartungen für die Zukunft gingen nach oben auf 105,7 Punkte.
Das Saarland kann da nicht ganz mithalten. Aber auch hierzulande geht es bei der Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage nach oben, wie aus der März-Umfrage der IHK Saarland hervorgeht, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120 000 Beschäftigten beteiligten. Das IHK-Barometer für die jetzige Lage ist demnach gegenüber Februar um 1,2 Punkte auf 35,6 Zähler gestiegen. Vor allem in der Industrie habe sich die Lage weiter aufgehellt. Hier kletterte der Lage-Indikator sogar um 1,7 Punkte nach oben.
Die Aussichten für die kommenden sechs Monate blieben der Umfrage zufolge dagegen nahezu unverändert. Der entsprechende IHK-Erwartungs-Indikator verringerte sich leicht von 7,1 auf 6,8 Punkte.
„Die
Heino Klingen
Saar-Konjunktur
zieht langsam an. Die Impulse dafür kommen vor allem aus dem Ausland, insbesondere aus dem Euroraum, wo die Reformen der vergangenen Jahre allmählich Wirkung zeigen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen.
Im Aufwind liegt der IHK-Umfrage zufolge insbesondere der Fahrzeugbau. Lebhafte Geschäfte melden demnach auch die Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie die Keramikindustrie. Etwas verhaltener laufen die Geschäfte im Maschinenbau, in der Metallbearbeitung sowie im Ernährungsgewerbe. Überwiegend befriedigend ist die Lage in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau, in der Gummi- und Kunststoffindustrie und in der Stahlindustrie. Insgesamt bewerten der Erhebung zufolge 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Für die kommenden Monate rechnen 13 Prozent der Betriebe mit besseren, 81 mit gleichbleibenden und sechs Prozent mit schlechteren Geschäften.
Die Neigung zu Investitionen ist trotz verhalten positiver Grundstimmung relativ schwach ausgeprägt, wie aus einer Sonderumfrage der IHK hervorgeht. Demnach planen 21 Prozent der Unternehmen höhere Investitionen, rund 26 Prozent wollen jedoch weniger investieren als im Vorjahr. „Dass trotz günstiger Finanzierungsbedingungen die Investitionen nicht anziehen, liegt hauptsächlich an der bislang schwachen Exportnachfrage“, sagt Klingen.
„Die Saar-Konjunktur
zieht langsam an.“