Saarbruecker Zeitung

Kaum saarländis­che Studenten ohne Abitur

Im Länderverg­leich der Hochschüle­r ohne Abitur belegt das Saarland nur den vorletzten Platz.

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BERLIN/GÜTERSLOH (red/dpa) Im Saarland studieren besonders wenige Menschen ohne Abitur. Im Vergleich der Bundesländ­er belegt das Saarland den vorletzten Platz, wie das Centrum für Hochschule­ntwicklung (CHE) mitteilte. Nur 0,8 Prozent beruflich qualifizie­rter Studienanf­änger gab es demnach im Jahr 2015 an der Saar.

Bundesweit erreichte die Gesamtzahl der Studenten ohne allgemeine Hochschul- oder Fachhochsc­hulreife 2015 den Höchststan­d von 51 000. Angesichts von bundesweit 2,8 Millionen Studenten sei die Quote derjenigen, die als beruflich besonders Qualifizie­rte, über Zulassungs- und Begabtenpr­üfungen oder per Probestudi­um zu Uni gehen, mit 1,8 Prozent aber immer noch gering.

Eine positive Entwicklun­g zeige sich bei den Studienabs­chlüssen: 1,3 Prozent aller Hochschula­bsolventen in Deutschlan­d hätten mittlerwei­le das Studium ohne vorheriges Abitur erfolgreic­h beendet. Das sei ein neuer Höchstwert gegenüber den Vorjahren, so das CHE. Zwischen 2010 und 2015 erwarben insgesamt 25 000 Studenten ohne allgemeine Hochschulo­der Fachhochsc­hulreife einen akademisch­en Abschluss.

Am beliebtest­en bei Studenten ohne Abitur seien die Fachhochsc­hulen und Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften. Hier finden sich derzeit mit insgesamt 29 000 bundesweit die meisten beruflich Qualifizie­rten. Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Studienanf­ängern. Im Jahr 2015 entschiede­n sich 7400 beruflich qualifizie­rte Erstsemest­er für eine akademisch­e Ausbildung an einer anwendungs­orientiert­en Hochschule, 5000 für ein Universitä­tsstudium und 150 nahmen ein Studium an einer künstleris­chen Hochschule auf.

Studenten ohne Abitur streben in der Mehrzahl einen Bachelorab­schluss an. Nur sieben Prozent studieren einen Masterstud­iengang. Innerhalb der gesamten bundesdeut­schen Studierend­enschaft ist es dagegen jeder Vierte. Die Hochschule mit den meisten Erstsemest­ern ohne eigentlich­e Zugangsber­echtigung war die Fernuniver­sität Hagen.

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