Eine Rede an die Möchtegern-Saarlandräuber
KOLUMNE SO KANN’S GEHEN Mit der Landtagswahl kamen aus dem Reich auch wieder die Rufe, das Saarland aufzulösen. Es gibt nur eine Antwort: Ich glaube, es hackt!
Es gibt Menschen, die haben merkwürdige Reflexe. Wenn sie „Saarland“hören, dann sagen sie: „Auflösen!“In den vergangenen Tagen war bundesweit viel aus dem Saarland zu hören. Entsprechend oft wurden wir Saarländer in den wildesten Fantasien der Unwissenden und in den Kommentaren der Ignoranten mal wieder unseres Landes beraubt. Den Möchtegern-Landräubern sei gesagt:
Ja, ihr Helden der Länderneugliederung, sechs Landkreise für knapp eine Million Menschen, das ist zu viel. Aber wir können trotzdem nicht an RheinlandPfalz angegliedert werden. Dafür ist unser Land zu klein. Und dafür sind wir nicht Profis genug. Das versteht Ihr nicht? Ganz einfach: Wir haben Probleme mit einem Museumsneubau und einem Stadion, ja. Aber im Vergleich zu dem, was in RheinlandPfalz läuft, ist das Pillepalle.
Alleine der Nürburgring hat die Steuerzahler wohl mehr Geld gekostet als alle saarländischen Pleiteprojekte zusammen. Und in Sachen Flughäfen sind die dort echt Profis. Zweibrücken haben sie versenkt. Und Hahn haben sie erstmal an einen chinesischen Investor verkauft, den in China keiner kennt, um dann noch mal von vorne anzufangen. Ende offen. Und das sind nur die großen Sachen, von denen wir über die beschauliche Landesgrenze hinweg etwas mitbekommen.
Wenn wir zu Rheinland-Pfalz gehören würden, müssten wir wohl unsern Teil beitragen zu dem dort offenbar traditionellen Missmanagement. Aber, liebe Fusionierungsfreunde: Wie sollen wir das denn schaffen?
Wir haben in unserem kleinen Land gar nicht so viel Platz, um so große Löcher zu graben, wie wir brauchen würden, um im Stil unserer Nachbarn Geld zu versenken. Und wir haben auch gar nicht die Fachkräfte für so was. Die sind hier schon fast überfordert, wenn sie mal ein paar Millionen in den Sand setzen. Also: Lasst uns weiter Saarland sein!