Trauerspiel des Kulturdezernenten
LESERBRIEFE Zu Artikeln über die Neukonzeption des Filmhauses
Das Trauerspiel (oder ist es ein Lustspiel?), das der sogenannte Kulturdezernent dem mehrheitlich an der Filmkultur in der „Filmstadt“Saarbrücken desinteressierten Stadtrat seit einiger Zeit vorführt, hat nunmehr seinen absurden Höhepunkt erreicht. Mit einer europaweiten – auf den Camera-Betreiber zugeschnittenen – Ausschreibung soll der zukünftige Leiter des Filmhauses gefunden werden, wobei das Ergebnis von vornherein feststeht. Mir (und vielen Bekannten) ist völlig unverständlich,warum die Organisation (Programmgestaltung, Kooperation mit Schulen, SST, DAI, Kiss, Frauenbüro, Lateinamerikanische Gesellschaft etc. sowie Sonderveranstaltungen) des verkleinerten Filmhauses nicht weiterhin in Händen von Herrn Jurich bleibt, dessen bisherige Qualitätsarbeit von niemand bestritten werden kann – der Besucherrückgang war ja schon zu Stubys Zeiten Fakt – und der wohl weiter von der Stadt bezahlt wird. Warum die Abschiebung von Herrn Jurich ins Archiv und „Outsourcing“seiner bisherigen Tätigkeit, was ja auf jeden Fall zusätzliche Kosten verursacht? Wo bleibt da die angestrebte Kostenreduzierung? Ganz zu schweigen von der geplanten zusätzlichen Stelle für Frau Drawer. Worauf gründet sich die Hoffnung, dass der Camera-Betreiber Herr Krane zu einer Verbesserung der Situation beitragen kann? Herr Krane dürfte mit der Bespielung seiner sieben Säle ausgelastet sein und das Filmhaus verständlicherweise nur so nebenbei betreuen können. Von Interessenkonflikten mal ganz abgesehen. Einen zusätzlichen Abspielsaal für das Arthaus-Kino Camera unter dem Mogeletikett „Kommunales Kino“auf städtische Kosten braucht Saarbrücken jedenfalls nicht.