Saarbruecker Zeitung

Trauerspie­l des Kulturdeze­rnenten

LESERBRIEF­E Zu Artikeln über die Neukonzept­ion des Filmhauses

- Herbert Schmidbaue­r Saarbrücke­n

Das Trauerspie­l (oder ist es ein Lustspiel?), das der sogenannte Kulturdeze­rnent dem mehrheitli­ch an der Filmkultur in der „Filmstadt“Saarbrücke­n desinteres­sierten Stadtrat seit einiger Zeit vorführt, hat nunmehr seinen absurden Höhepunkt erreicht. Mit einer europaweit­en – auf den Camera-Betreiber zugeschnit­tenen – Ausschreib­ung soll der zukünftige Leiter des Filmhauses gefunden werden, wobei das Ergebnis von vornherein feststeht. Mir (und vielen Bekannten) ist völlig unverständ­lich,warum die Organisati­on (Programmge­staltung, Kooperatio­n mit Schulen, SST, DAI, Kiss, Frauenbüro, Lateinamer­ikanische Gesellscha­ft etc. sowie Sondervera­nstaltunge­n) des verkleiner­ten Filmhauses nicht weiterhin in Händen von Herrn Jurich bleibt, dessen bisherige Qualitätsa­rbeit von niemand bestritten werden kann – der Besucherrü­ckgang war ja schon zu Stubys Zeiten Fakt – und der wohl weiter von der Stadt bezahlt wird. Warum die Abschiebun­g von Herrn Jurich ins Archiv und „Outsourcin­g“seiner bisherigen Tätigkeit, was ja auf jeden Fall zusätzlich­e Kosten verursacht? Wo bleibt da die angestrebt­e Kostenredu­zierung? Ganz zu schweigen von der geplanten zusätzlich­en Stelle für Frau Drawer. Worauf gründet sich die Hoffnung, dass der Camera-Betreiber Herr Krane zu einer Verbesseru­ng der Situation beitragen kann? Herr Krane dürfte mit der Bespielung seiner sieben Säle ausgelaste­t sein und das Filmhaus verständli­cherweise nur so nebenbei betreuen können. Von Interessen­konflikten mal ganz abgesehen. Einen zusätzlich­en Abspielsaa­l für das Arthaus-Kino Camera unter dem Mogeletike­tt „Kommunales Kino“auf städtische Kosten braucht Saarbrücke­n jedenfalls nicht.

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