,,Passgenau” hilft Parkinson-Patienten
Eine Kooperation, die den Patienten im Saarland zugute kommt, hat jetzt das Deutsche Rote Kreuz besiegelt.
DUDWEILER Plötzliche Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Unruhe – mit solchen Symptomen geht es oft los. Im weiteren Verlauf der Krankheit setzen typische Bewegungsstörungen ein: Es fällt den Betroffenen immer schwerer, sich ein Hemd oder eine Bluse zuzuknöpfen, weil die feinmotorischen Fähigkeiten schwinden. Der Gang verlangsamt sich, und die Hände zittern im Ruhezustand. Diagnose: Parkinson – bis dato nicht heilbar.
Um den Patienten in unserer Region das Leben zu erleichtern und ihnen mehr Lebensqualität zu ermöglichen, hat sich vor Jahren schon das DRK-ParkinsonKompetenz-Zentrum Saar (PKS) in Dudweiler etabliert. Es geht um das Angebot von spezieller Gymnastik, um Vorträge und (bestens frequentierte) Chefarzt-Sprechstunden, um Familien unterstützende Dienste und einiges andere mehr.
Im Gespräch mit den beiden Geschäftsführern des Deutschen Roten Kreuzes an der Saar, Martin Erbelding und Theo Schwarz, sowie Marita Scheidt und Susanne Burger erfahren wir Neues rund um die Anlaufstelle in der Theodor-Storm-Straße. Scheidt ist die zuständige Parkinson-Fachfrau und Ansprechpartnerin im Dudweiler DRK-Haus, Burger die Leiterin des Projektes ,,Kulturschlüssel Saar“in dem Verein namens ,,Passgenau“.
Martin Erbelding und Theo Schwarz schicken voran, dass Parkinson nach der Demenz die zweithäufigste neuronale Erkrankung ist. Demzufolge gehöre die Krankheit stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Das Rote Kreuz selbst halte einen vielschichtigen und umfassenden Service vor, der selbstredend auch die Angehörigen von Parkinson-Patienten mit einschließe. Was nun das im Stadtbezirk Dudweiler neu etablierte Kulturschlüssel-Projekt betrifft, so hat das Rote Kreuz mit dem Verein ,,Passgenau“gerade eine Kooperation besiegelt. Dabei geht es um Teilhabe. Susanne Burger und Marita Scheidt erzählen, dass an Parkinson leidende Menschen oft nicht mehr das Haus verlassen. Sie fühlen sich unsicher, auch aufgrund der sichtbaren Gebrechen. Vor allem das Zittern und schwerfällige Gehen macht ihnen zu schaffen. Hier kommt ,,Passgenau“ins Spiel. Denn der Verein vermittelt eine Begleitung, die Patienten, die es allein nicht mehr schaffen, per Auto zu Veranstaltungen und wieder nach Hause bringt. Burger: ,,Wir möchten die Menschen aus ihren vier Wänden herausholen.“
80 Ehrenamtliche betreuen nach Angaben der Projektleiterin bis zu 150 Personen pro Monat, wobei der Vereinskalender 30 bis 50 Veranstaltungen auflistet, für die man sich begeistern und dann auch anmelden kann. Martin Erbelding: ,,Dieses Projekt ist für uns ein wahrer Glücksfall.“
Nach Angaben der DRK-Geschäftsleitung leiden im Saarland 4500 bis 6000 Männer und Frauen an Parkinson. Zählt man ihre Angehörigen hinzu, so gibt es unterm Strich rund 13 000 von der Krankheit Betroffene. Viele von ihnen werden sich über die Möglichkeit eines verlässlichen Begleit-Services sicherlich freuen. ............................................. Kontakt: