Saar-Politiker streiten über G 8-Pflicht
SAARBRÜCKEN Weg von der G 8Pflicht? Die SPD will es, die CDU will es nicht. Die Frage, ob es auch an Gymnasien hierzulande Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9 geben soll, wird eines der Streitthemen in den anstehenden Koalitionsverhandlungen der beiden großen Fraktionen im Saarland. Im Wahlkampf hatte die Forderung der SPD, die 2001 beschlossene Einführung einer achtjährigen gymnasialen Oberstufe (G 8) zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen, für heftige Diskussionen gesorgt. Die Christdemokraten verteidigen das aktuelle System, das nur Wahlfreiheit für Schüler an Gemeinschaftsschulen vorsieht. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hielt SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger vor, die Forderung sei „dem Wahlkampf geschuldet“. Noch im vergangenen Jahr sei man sich auch mit der SPD einig gewesen, das Schulsystem nicht wieder zu ändern.
„G 8 – Nein danke“hatte sich auch die Saar-Linke auf die Wahlfahne geschrieben. Die nach den Landtagswahlen als stärkste Oppositionskraft hervorgegangene Partei akzeptiere G 8 „höchstens als Angebot in einer ‚Schule für alle’ in Ganztagsform“, heißt es im Wahlprogramm. Mit ihrer Forderung, die G 8-Pflicht an Gymnasien aufzuweichen, steht die SPD nicht alleine da. Auch die nun ebenfalls im Landtag vertretene AfD fordert die Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9.
Nach Thüringen (1991) und Sachsen (1992) war das Saarland das dritte Bundesland, das sich für die flächendeckende Einführung von G 8 an Gymnasien entschied.