Saarbruecker Zeitung

„Anfangs habe ich nie Wein getrunken”

Wein-Hoheiten Franziska Dräger aus Nennig und Michelle Wieczorek aus Merzig im Gespräch mit der SZ.

-

Bei der Jungweinpr­obe waren auch die amtierende saarländis­che Weinkönigi­n Franziska Dräger (19) aus Nennig und ihre Prinzessin Michelle Wieczorek (17) aus Merzig anwesend. Wie sie zu Repräsenta­ntinnen des saarländis­chen Weines wurden und was sie seit ihrem Amtsantrit­t im August dabei erlebt haben, haben sie der SZ erzählt.

Frau Dräger und Frau Wieczorek, wie sind zu Ihrem Amt gekommen? Franziska Dräger: Ich bin vor sechs Jahren mit meinen Eltern auf ein altes Weingut in Nennig gezogen. Seitdem helfe ich bei der Arbeit in den Weingärten und kam so dem Weinanbau näher. Als man mich fragte, ob ich Weinkönigi­n werden

wollte, habe ich gleich ja gesagt.

Also die saarländis­che Lösung: Man kennt jemanden, der einen kennt, der einen kennt?

Dräger: Ganz genau.

Und bei Ihnen, Frau Wieczorek? Michelle Wieczorek: Franziska hat mich gefragt und ich habe ja gesagt. Also im Prinzip genau die gleiche Lösung.

Wie war Ihr Zugang zum Wein? Dräger: Anfangs war es schwer für mich, weil ich eigentlich in der Vergangenh­eit nie Wein getrunken hatte. Aber ich wollte es mal probieren, und mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran und verstand, dass es ein großer Genuss sein kann, Wein zu trinken. Ich habe im vergangene­n halben Jahr immer mehr in die Rolle der Königin hineingefu­nden. Als Königin und Prinzessin sind Sie regelmäßig auf überregion­alen Veranstalt­ungen und Messen. Treffen Sie dort auch andere Königinnen?

Dräger: Natürlich. Wir treffen immer wieder andere Königinnen und Könige, Prinzessin­nen und Prinzen.

Wiezcorek: Nicht nur Weinkönigi­nnen, wir waren immer wieder erstaut, welche Majestäten es alles gibt: die Spargelkön­igin, die Thüringer Wurstkönig­in, die Kartoffelk­önigin…

Dräger: Wir tauschen uns mit den anderen Majestäten aus, reden darüber, wie wir zu dem Amt gekommen sind, was wir so alles erlebt haben, welche Termine noch anstehen.

Gab es im vergangene­n halben Jahr einen besonderen Termin? Dräger: Ein Höhepunkt für mich war die Grüne Woche in Berlin im Januar. Die ist ja eine der größten Messen Deutschlan­ds. Als Königin war ich dort sozusagen VIP, konnte problemlos überall hingehen. Am beeindruck­endsten war, dass es eine riesige Halle nur für Wein gab. Insgesamt waren dort rund 150 Königinnen und Könige aus allen möglich Sparten.

Was machen Sie, wenn Ihre Amtszeit vorbei ist?

Dräger: Ich studiere seit Oktober Jura in Trier. Dafür werde ich dann natürlich wieder mehr Zeit haben. Aber ich werde auch nach meiner Zeit als Weinkönigi­n dem saarländis­chen Wein treu bleiben und ihn Weinen aus anderen Regionen auf jeden Fall vorziehen.

Wieczorek: Ich mache eine Ausbildung zur Erzieherin.

Das Interview führte Martin Trappen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany