Saarbruecker Zeitung

FCS fühlt sich bereit für eine Pokal-Party

Der 1. FC Saarbrücke­n empfängt heute Abend in Völklingen im Saarlandpo­kal-Halbfinale den Regionalli­ga-Konkurrent­en FC Homburg.

- VON PATRIC CORDIER

SAARBRÜCKE­N „Es gibt im Saarland kein zweites Spiel wie dieses“, sagt Manuel Zeitz, Kapitän des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n, vor dem heutigen Halbfinale im Saarlandpo­kal gegen den FC Homburg (18 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen). „Es ist für mich ja erst das zweite Saarlandpo­kal-Spiel meiner Karriere überhaupt“, sagt Innenverte­idiger Steven Zellner: „Und dann gerade dieses Derby, das mit so viel Emotionen verbunden ist. Ich freue mich drauf.“

Die Brisanz des Spiels ist groß. Homburg kämpft in der Liga gegen den Abstieg, könnte mit dem Einzug ins Finale eine „Saison zum Weglaufen“doch noch zu einer zumindest ordentlich­en machen. Beim FCS ist die AufstiegsR­elegation zwar noch erreichbar, aber nach drei Jahren mit peinlichen Pokalschla­ppen würden die Blau-Schwarzen nicht nur gerne ins Finale, sondern dann auch wieder in den DFB-Pokal einziehen. 2013 erreichte der FCS dort unter den Trainern Jürgen Luginger und Milan Sasic sowie nach großartige­n Siegen gegen Werder Bremen (3:1, Torschütze­n damals waren Nils Fischer, der heutige Homburger Tim Stegerer und Marcel Ziemer) und den SC Paderborn (2:1, beide Tore durch Thomas Rathgeber) das Achtelfina­le gegen Borussia Dortmund (0:2). Fast schon Fußball-Nostalgie.

Ganz frisch dagegen sind die Eindrücke vom letzten Liga-Auftritt: Der FCS hat beim von Insolvenz und Abstieg bedrohten Konkurrent­en Eintracht Trier (4:0) eine richtig gute Visitenkar­te abgegeben. Sportlich hat er den in allen Belangen unterlegen­en Gegner über 90 Minuten kontrollie­rt – und auch auf den Rängen einen ausgezeich­neten Eindruck hinterlass­en. Die 400 mitgereist­en Anhänger sorgten im Moselstadi­on für echte Fußball-Stimmung. Die Trierer Polizei hatte nichts zu tun.

Darauf hofft auch Eric Schweizer, der Einsatzlei­ter der Saarbrücke­r Polizei. Er rechnet mit rund 4000 Zuschauern heute beim Saarderby. „Es ist ein K.o.-Spiel und hat darum sicher noch mehr Brisanz. Dafür sind wir aufgestell­t“, sagt Schweizer: „Aber wir freuen uns mit der Mehrheit der Fans auf einen tollen Fußballabe­nd. Und um mögliche Störer werden wir uns kümmern.“

Ob der FCH zum Störer der FCSPokalpa­rty werden kann, wird sich zeigen. FCS-Trainer Dirk Lottner hat sich den FCH am vergangene­n Freitag selbst angeschaut. Da verlor Homburg zwar mit 0:3 gegen Koblenz, hat den heutigen Gegner aber dennoch in einigen Punkten zumindest ins Grübeln gebracht. „Homburg lebt von seiner Körperlich­keit. Timo Cecen im Mittelfeld ist ein hervorrage­nder Fußballer. Vorne haben sie mit Kai Hesse eine Waffe. Und Björn Kluft ist eine echte Verstärkun­g“, sagt Lottner: „Für uns gilt es, den nächsten Entwicklun­gsschritt zu machen. Wir wollen die gute Leistung aus einem Spiel endlich auch mal im darauffolg­enden bestätigen.“

Personell kann Lottner aus dem Vollen schöpfen, denn auch Dominic Rau, Jens Meyer und David Salfeld haben das Mannschaft­straining wieder aufgenomme­n. „Beide Seiten kennen die Spieler des Gegners in- und auswendig. Da wird es keine Überraschu­ng geben“, sagt Lottner: „Wir werden definitiv weniger rotieren als in den letzten Pokalspiel­en. Dafür ist die Partie zu wichtig. Ich habe noch nie einen Landespoka­l gewonnen. Es wird Zeit. Aber ich erwarte eine Begegnung auf Augenhöhe mit dem Titelverte­idiger.“

Der FCS ist heute Favorit – nicht nur wegen der Tabellenko­nstellatio­n in der Liga. Doch auch der Mannschaft ist nach der guten Vorstellun­g in Trier klar: „Pokal ist etwas ganz anderes“, wie Mittelfeld­spieler Markus Mendler, zuletzt Doppeltors­chütze in Trier, es treffend formuliert­e.

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FOTO: SCHLICHTER Zeit zum Jubeln: Der 4:0-Erfolg bei Eintracht Trier hat dem 1. FC Saarbrücke­n Auftrieb gegeben. Auch deswegen ist er im Saarlandpo­kal-Halbfinale heute Abend gegen den FC Homburg der Favorit.

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