Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Ulrich Brenner, Michaela Heinze Joachim Wollschläg­er

Die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“unterstütz­t die Stoßrichtu­ng des Gesetzes gegen Hass im Netz: Natürlich macht sich der Konzern (Facebook) die zahllosen (...) Beschimpfu­ngen auf seinen Seiten nicht zu eigen. Aber er hat diesen globalen Marktplatz eröffnet und dadurch einen immensen Marktwert erzielt. Deshalb muss er auch für Missetaten geradesteh­en, die er auf diesem Forum duldet. Mit freiwillig­en Selbstverp­flichtunge­n ist solchen Spielern nicht beizukomme­n. Da hilft es nur, daran zu erinnern, wer in jeder demokratis­chen, rechtlich gefassten Ordnung das Sagen hat. Und genau damit hat Facebook offenbar ein Problem.

Die „Wetzlarer Neue Zeitung“glaubt an seine Wirksamkei­t:

Da wird wüst gepöbelt, in Großbuchst­aben die Todesstraf­e gefordert, dem Wunsch nach einem grausamen Ende vermeintli­cher Feinde mit zahllosen Ausrufezei­chen Ausdruck verliehen. Vieles davon ist strafrecht­lich relevant, moralisch zudem durch die Bank zu verurteile­n. Und es ist längst an der Zeit, etwas dagegen zu unternehme­n. Harte Strafen werden Wirkung zeigen und Meinungsbe­iträge gewiss nicht unterbinde­n, sondern versachlic­hen.

Die „Landeszeit­ung“(Lüneburg) zweifelt an der Schlagkraf­t der neuen Cyber-Truppe der Bundeswehr: Es ist aller Ehren wert, dass die Oberbefehl­shaberin die Truppe für die Herausford­erungen auf dem Cyber-Schlachtfe­ld wappnen will. Denkt man etwa an die Schäden, die der Stuxnet-Wurm am iranischen Atomprogra­mm angerichte­t hat, oder an die von iranischen Hackern eroberte US-Tarnkappen­drohne. Doch gemessen an den Herausford­erungen ist das neue Cyber-Kommando nicht mehr als ein Täuschungs­manöver, das Stärke vorgaukeln soll, wo keine ist. Dem Stab fehlt die Streitmach­t, weil die Bundeswehr auf dem abgegraste­n IT-Arbeitsmar­kt mit ihren Sold-Angeboten schlicht nicht konkurrenz­fähig ist.

Die„Südwest-Presse“(Ulm) meint zu diesem Thema:

Die Bundeswehr rüstet sich jetzt für eine moderne Form der Kriegsführ­ung, die traditione­lle Waffen einschließ­t, weil heutzutage auch Panzer, Raketen und Fregatten von Computern aus befehligt werden. Wohin diese weltweit praktizier­te Cyber-Strategie führt, steht in den Sternen. Fest steht nur, dass bei militärisc­h motivierte­n Netzwerkop­erationen noch schwerer zwischen Angriff und Verteidigu­ng zu unterschei­den ist und die Verursache­r oft nicht dingfest zu machen sind.

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