PRESSESCHAU
Die Avancen von SPD-Chef Martin Schulz in Richtung FDP kommentiert die „Heilbronner Stimme“: Sicher geht es auch um Ablenkung. Der Rot-Rot-Grün-Debatte, die offenbar im Saarland geschadet hat, wird Wind aus den Segeln genommen. Die Frage ist nur, unter welcher Flagge eine rotgelbgrüne Flotte segeln sollte. (.) Ob die Schnittmengen, die es auch gibt, als Wahlkampfhits taugen, ist zweifelhaft. Auf eine „Ehe für alle“könnten sich die drei Parteien sofort einigen. Auch bei der Außenund Europapolitik bestehen kaum Probleme. Aber große, zukunftsweisende Projekte?
Die „Volksstimme“(Magdeburg) merkt zum selben Thema an:
Die Hartz-IV-Reform ist praktisch fertig. Zur Umsetzung hatten die Sozialdemokraten Linke und Grüne als Partner im Blick. Bis zur Wahl im Saarland, wo das rot-rotgrüne Projekt eine Abfuhr erhielt. (.) Kandidat Schulz kann ja auch anders: Nach eiserner Entschlossenheit zeigt er eine verblüffende Wendigkeit. Er lobt die FDP zum Koalitionspartner hoch. Doch müssten die Grünen noch mit ran, wenn es für eine Mehrheit nicht reichen sollte. Ob die hart arbeitenden Menschen diesen Schwenk mitvollziehen können? Sie sollen zunächst mal eines: Schulz zum Kanzler machen. Alles andere wird man sehen.
Bayerns Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium bewertet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: Nach Niedersachsen ist der Freistaat das zweite Bundesland, das die neunjährige Schulzeit wieder zur Regel macht. Alle anderen Länder haben Wahlmodelle oder bleiben beim G8 in der Fläche mit wenigen G9-Modellschulen. Die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit hat die Macht der Eltern über eine zu selbstsichere Politik gezeigt. Bayerns Beispiel wird den G9-Initiativen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie im Saarland und anderen Ländern erheblichen Schwung verleihen.
Die „Westfälischen Nachrichten“aus Münster freuen sich über die Abschaffung der Roaming-Gebühren in der EU:
Zehn Jahre lang haben die Politiker und EU-Bürokraten gerungen: Nun ist der Weg frei für das Telefonieren und Surfen ohne Zusatzkosten in insgesamt 31 europäischen Ländern. Damit ist nicht nur ein Meilenstein für die Verbraucher erreicht, vielmehr sendet das Roaming-Aus ab Mitte Juni auch ein politisches Signal: Der Bürokratismus der Europäischen Union ist zu überwinden, für den Bürger hat die Staaten-Gemeinschaft greifbare Vorteile.