Saarbruecker Zeitung

Streit um Breßlein in Krankenhau­sgesellsch­aft

- VON JOHANNES SCHLEUNING

SAARBRÜCKE­N Susann Breßlein, Geschäftsf­ührerin des Winterberg-Klinikums in Saarbrücke­n, ist am Donnerstag als Vorsitzend­e der Saarländis­chen Krankenhau­sgesellsch­aft (SKG) zurückgetr­eten. Anlass dafür war Kritik an Äußerungen der 59-Jährigen in einem Interview mit unserer Zeitung. Das teilte Breßlein gestern in einem Schreiben an Mitarbeite­r des Winterberg-Klinikums mit. In dem SZ-Interview hatte Breßlein für Änderungen an der Struktur der Krankenhau­slandschaf­t im Saarland plädiert und den von Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) geplanten Pflegepakt hinterfrag­t. In der Vorstandss­itzung der SKG am Donnerstag hatten nach SZ-Informatio­nen insbesonde­re die vier Vertreter der katholisch­en Krankenhau­sträger Zweifel geäußert, ob Breßlein wegen eines nun angeblich gestörten Verhältnis­ses zur Ministeriu­msspitze die SKG als Vorsitzend­e noch vertreten könne. Befürchtet wurden offenbar auch Nachteile bei der Krankenhau­splanung, die derzeit vom Gesundheit­sministeri­um für die Jahre 2018 bis 2025 ausgearbei­tet wird. Breßlein legte daraufhin von sich aus ihr Amt nieder, das sie ursprüngli­ch bis Herbst 2018 inne gehabt hätte. Kommissari­sch übernimmt nun Manfred Klein, Geschäftsf­ührender Direktor des St. Nikolaus Hospitals in Wallerfang­en, den SKG-Vorsitz. Die SKG hat jeweils zwölf Vorstandsm­itglieder und Stellvertr­eter, die von der Mitglieder­versammlun­g für zwei Jahre gewählt werden.

In dem SZ-Interview unter der Überschrif­t „Zehn Krankenhäu­ser würden reichen“in der Ausgabe vom 13. März war Breßlein gefragt worden: „Im Saarland gibt es 22 Krankenhäu­ser. Wie viele würden reichen?“Darauf hatte die 59-Jährige als Geschäftsf­ührerin des Klinikums Saarbrücke­ns geantworte­t: „Wenn man sich vorstellt, das Saarland hätte kein Krankenhau­s und man müsste, wie bei Monopoly, jetzt Krankenhäu­ser hinstellen, würden zehn Standorte reichen, gut verteilt im Land. Aber es sind nun einmal 22 Standorte da. Die kann man ja nicht einfach abreißen. Aber man könnte mehr Strukturen verändern.“

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