Schwieriges Jahr, herausragender Wein

150 Besucher sind am Freitag zum 20. Weinforum der Saarbrücker Zeitung gekommen.

SAARBRÜCKEN Wein wird leise gluckernd ausgeschenkt, Gläser fachkundig geschwenkt, doch Korken ploppen selten. „Kork ist sowas von out“, meint Georg Baron von Hobe-Gelting vom Weingut Schloss Thorn. Doch nicht alle Winzer haben wie er konsequent auf Schraubverschluss umgestellt – so sind gestern beim 20. SZWeinforum auch Liebhaber der „klassischen Weinflasche“auf ihre Kosten gekommen. Sowieso – der Verschluss war für die 150 Besucher nachrangig, kamen sie doch, um die Weine des neuen 2016er Jahrgangs der saarländischen Winzer zu verkosten. Marlene Schwarzkopf aus Eppelborn ist bereits Stammgast. „Ich bin ein absoluter Grauburgunder-Fan. Die von der Mosel sind einfach toll“, schwärmt sie.

Die Auswahl war groß: Neun Winzer boten rund 70 Weine und Sekte zum Probieren an. Auch die Qualität stimme, sagte der Präsident des Saarländischen Winzerverbands, Gerd Petgen. „Es war ein schwieriges Jahr“, resümiert der Winzer. Der viele Regen im Frühsommer habe den Winzern Sorge bereitet, Rebkrankheiten wie der falsche Mehltau zusätzliche Arbeit beschert. „Aber der tolle Spätsommer hat die Qualität wieder herausgerissen, der 2016er reiht sich in die großen Jahrgänge ein.“Am meisten profitiert hätten die Burgundersorten, die in diesem Jahr sehr säurearm und daher besonders bekömmlich seien. „Der graue Burgunder ist so zart und kann auch prima zum schönen Steak getrunken werden, wo man sonst zum Rotwein greift“, meint Petgen. Bei der Menge habe man nur minimale Einbußen verzeichnen müssen.

Zum ersten Mal dabei ist Matthias Jacobi vom Weingut „dr metzinger“(benannt nach der Katze eines Bekannten), das der 28-Jährige mit Stefan Marx seit 2014 betreibt. „Wir bieten unsere Weine von 2014 und 2015 an, da wir den 2016er ein Jahr im Fass reifen lassen“, erklärt er.

„Wir freuen uns, dass die saarländischen Winzer der Obermosel bereits zum 20. Mal zu uns kommen“, begrüßte SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst die Besucher. Wer es hochprozentiger mochte, konnte erstmals auch Liköre der Saarland-Edition der „Saarbrücker Zeitung“verkosten.