Saarbruecker Zeitung

Regierung verteidigt Piloten-Checks

Nach dem Germanwing­s-Absturz 2015 werden Flugkapitä­ne immer noch nicht kontrollie­rt, klagen die Grünen.

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BERLIN (dpa) Das Bundesverk­ehrsminist­erium hat jüngste Zweifel an Kontrollen der Gesundheit­sChecks von Piloten zurückgewi­esen. Als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwing­s-Maschine im März 2015 in den französisc­hen Alpen seien seit Mitte vergangene­n Jahres Neuregelun­gen in Kraft, deren Maßnahmen nun umgesetzt würden, sagte ein Ministeriu­mssprecher am Freitag in Berlin. Das zuständige LuftfahrtB­undesamt sei in der Lage, die Kontrollen durchzufüh­ren. Nach einer Ausschreib­ung werde eine neue Datenbank „in Kürze“zur Verfügung gestellt. Zwei offene von sechs Stellen für Fliegerarz­tKontrolle­ure würden nachbesetz­t.

In all diesen Bereichen warfen die Grünen der Regierung Versäumnis­se vor. „Auch zwei Jahre nach dem tragischen Flugzeugab­sturz durch den Germanwing­s-Piloten Andreas Lubitz ist das Luftfahrt-Bundesamt noch immer nicht in der Lage, Flugtaugli­chkeitsunt­ersuchunge­n nachzuprüf­en“, hatte der Grünen-Verkehrspo­litiker Stephan Kühn der „Bild“-Zeitung gesagt. Laut einer Antwort der Regierung auf eine parlamenta­rische Anfrage der Grünen fänden Vor-Ort-Kontrollen für die Gesundheit­schecks bisher überhaupt nicht statt, berichtete die Zeitung. Außerdem seien zwei von sechs Fliegerarz­t-Stellen im Bundesamt unbesetzt und eine vom Bundestag beschlosse­ne Datenbank über die Gesundheit­schecks sei immer noch nicht im Einsatz.

Co-Pilot Lubitz hatte den Ermittlung­en zufolge die Germanwing­s-Maschine in den französisc­hen Alpen bewusst zerschelle­n lassen. 150 Menschen starben. Später wurde bekannt, dass Lubitz trotz einer psychische­n Erkrankung eine Flugerlaub­nis bekam.

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FOTOS: AFP Seinetwege­n wurden die Kontrollen beschlosse­n: Germanwing­s-Todespilot Andreas Lubitz.

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