Deutschland-Stipendium für Syrer
SAARBRÜCKEN Vielleicht kämpft er schon bald in der neuen Cyber-Armee der Bundeswehr für Sicherheit im Internet. Zumindest ist er auf einem guten Weg dahin. Yassir Kozha studiert im vierten Semester des Bachelor-Studienganges „Cybersicherheit“an der Uni in Saarbrücken. Das hat dem 26-jährigen Syrer unter anderem die Studienstiftung Saar ermöglicht. Zusammen mit dem Sparkassenverband Saar unterstützt sie ihn mit einem Deutschland-Stipendium.
300 Euro bekommt Kozha monatlich. Die Hälfte von seinem Förderer, dem Sparkassenverband. Die andere Hälfte vom Bund. Außerdem darf er kostenlos an Workshops der Studienstiftung teilnehmen und sich bei Fragen und Problemen jederzeit an einen der 70 Mentoren der Stiftung wenden. Damit ist Kozha einer von über 280 Studenten, die die Studienstiftung im Saarland in diesem Jahr fördert. Wer ein DeutschlandStipendium bekommt, entscheidet die Hochschule – nach Noten und dem persönlichen Werdegang oder einem speziellen Engagement, erklärt Christian Thomaser, Geschäftsführer der Studienstiftung Saar. Yassir Kozha ist erst vor zweieinhalb Jahren aus Damaskus über die Balkanroute nach Deutschland geflohen – und direkt im Saarland gelandet. Er kam alleine. Mittlerweile konnte seine Frau nachkommen. Eltern und Geschwister leben noch in Syrien. Schon dort studierte Kozha Informatik. Dass er sich in Saarbrücken auf Cybersicherheit spezialisieren konnte, begeistert ihn. Neben seinem Studium arbeitet er für die Internet-Sicherheitsfirma Rohde und Schwarz in Saarbrücken, erzählt er stolz. Im Saarland fühle er sich wohl. Hier möchte er gerne bleiben. „Ich habe gesehen, dass ich in dieser Branche eine Zukunft im Saarland habe“, erzählt er. Denn Spezialisten für Cybersicherheit seien in Zukunft gefragt. Die große Internet-Armee der Bundeswehr muss es also nicht unbedingt sein.