PRESSESCHAU
Der „Wiesbadener Kurier“schreibt zum Zusammenschluss der MerkelKritiker im Freiheitlich Konservativen Aufbruch der CDU:
So sehr die elastische Führung der Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin aber gelobt wird, dieser Politik nach Zeitgeist und Kassenlage fehlen Grundlagen. Selbst in der Flüchtlingsfrage hat Angela Merkel nicht Prinzipientreue gezeigt, sondern Desorientierung. Ihr fehlt die Navigation. Ob die neuformierte Rechte in der CDU die richtige Richtung kennt, ist nicht ausschlaggebend. Wichtiger ist, dass in dieser Partei das Nachdenken vor dem Handeln wieder an Bedeutung gewinnt.
Die „Badischen Neuesten Nachrichten“(Karlsruhe) belächeln die Waffen-Abgabe der baskischen Eta: Was von der Eta übrig blieb, hat sich in diesen Tagen noch einmal aufgeplustert, um der Welt ihre Existenz in Erinnerung zu rufen: Die Restorganisation hat den Behörden verraten, wo sie ihre letzten Waffen versteckt hielt. Sie hat dafür Vermittler aus ihrem eigenen Umfeld eingeschaltet, die das Schauspiel der Informationsübergabe in einem kleinen Theater im französischen Baskenland in Szene setzten. Nein, das war kein historischer Akt, das war nur ein vorletztes Wimmern, um sich vor dem endgültigen Aus noch einmal wichtig zu tun.
Die „Westfälischen Nachrichten“(Münster) schreiben zum Terror gegen Christen in Ägypten:
Diese Anschläge rufen mit ihrer ganzen Brutalität in Erinnerung, dass die Christen die weltweit am meisten drangsalierte Glaubensgemeinschaft sind und unter Diskriminierung, Bedrohung, Terror und Gewalt leiden. In Europa gerät dieses Schicksal der Glaubensbrüder und -schwestern viel zu sehr in Vergessenheit. (. . .) Ein Drama fernab unserer kleinmütigen innerkirchlichen Debatten.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“meint dazu:
Diese Christen haben keine andere Wahl, als sich auf die Regierung zu verlassen. Doch mit jeder Geste des Wohlwollens gegenüber Sisi machen sie sich noch angreifbarer, als sie es ohnehin sind. Indem Kopten (. . .) Muslimbrüder, IS und Al Qaida in eins setzen, spielen sie das Spiel der Regierung, die mit brutaler Gewalt gegen wirkliche und vermeintliche Gegner vorgeht – und der islamistischen Propaganda direkt in die Hände. Im Irak und in Syrien büßen die Christen für ihre Anhänglichkeit an „säkulare“Diktatoren vom Schlage eines Saddam Hussein und eines Assad wenn nicht mit Vernichtung, dann mit Flucht.