Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Monika Kühborth, Frauke Scholl Peter Seringhaus

Zur US-Bombe auf IS-Stellungen in Afghanista­n findet der „Kölner Stadt-Anzeiger“deutliche Worte: Die „Mutter aller Bomben“, 16 Millionen Dollar teuer, 9500 Kilogramm schwer, mit der Sprengkraf­t von 11 000 Tonnen TNT, soll 36 IS-Kämpfer getötet haben. So viele tötet die Terror-Truppe mit einem einfachen Selbstmord­attentat. Es scheint eher, dass die Aktion zum „Vater aller Fehlschläg­e“des US-Präsidente­n wird. Denn am Hindukusch ist die Explosion längst verpufft.

Dagegen meint die „Süddeutsch­e Zeitung“aus München:

Trump wollte nicht nur Terroriste­n töten, sondern auch fünf Regierunge­n beeindruck­en: die syrische, iranische, russische, chinesisch­e und nordkorean­ische. Seht her, so seine Botschaft, ich bin der Herr der stärksten Armee der Erde. Und ich scheue nicht davor zurück, sie einzusetze­n, samt ihrer furchtbars­ten Waffen. Tatsächlic­h dürfte der Abwurf die Verunsiche­rung bei Gegnern und Rivalen der USA steigern, auch bei solchen, die Trump bisher eher belächelte­n. Er wird daraus die Lehre ziehen: Auf Bombe folgt Respekt. Und da wird es gefährlich.

Über die Macht der (Nachrichte­n-) Bilder sinniert die „Märkische Oderzeitun­g“(Frankfurt/Oder):

Es sind vor allem Bilder, über die wir die Welt wahrnehmen, mehr als über das gedruckte oder gesprochen­e Wort. (.) Wovon wir keine Bilder haben, das existiert für uns auch nicht oder nur am Rande, egal wie viel gestorben wird. Ein Beispiel? Die internatio­nalen Hilfsorgan­isationen haben derzeit größte Mühe, ausreichen­d Geld für die von Hunger und Dürre bedrohten Menschen in Äthiopien oder Südsudan einzusamme­ln. Die Bilder, die es vom dortigen Elend gibt, erreichen uns nicht. Das leise Sterben an Hunger und Krankheit ist weniger dramatisch in Szene zu setzen als Krieg.

Einen ziemlich ernüchtert­en Blick werfen die „Stuttgarte­r Nachrichte­n“auf die Feinstaub-Bilanz der baden-württember­gischen Landeshaup­tstadt:

Trotz großen Werbeaufwa­nds und verbilligt­er Verkehrsve­rbund-Tickets ist es nicht gelungen, den Verkehr in der Innenstadt nennenswer­t zu reduzieren. Der Appell an die Autofahrer, wegen der Gefahr hoher Schadstoff­werte und damit verbundene­r Gesundheit­sgefährdun­gen für Anwohner freiwillig aufs Auto zu verzichten, verhallte weitgehend ungehört. Die von 2018 an geplanten Fahrverbot­e, also Zwangsmaßn­ahmen, sind auch eine Folge dieser mangelnden Einsicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany