Saarbruecker Zeitung

Werbespot überlistet Google-Lautsprech­er

Ein Fast-Food-Konzern nutzt die intelligen­te Lautsprech­erbox für Werbung in eigener Sache.

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SAN FRANCISCO (dpa) Eine bekannte Fast-Food-Kette hat in den USA den vernetzten Lautsprech­er „Google Home“zu einem Werbeträge­r umfunktion­iert. Der Werbetrick des Unternehme­ns basiert auf der Tatsache, dass das mit dem Internet verbundene intelligen­te Lautsprech­ersystem bestimmte Wortfolgen als Aktivierun­gscode interpreti­ert.

In einem Werbespot des BurgerBrat­ers wird mit dem Schlüsselw­ort „Ok, Google“die Spracherke­nnung des Lautsprech­ers eingeschal­tet. Die folgenden Worte interpreti­ert das im Lautsprech­er eingebaute Spracherke­nnungsmodu­l dann als Suchauftra­g.

Fündig wurde der Sprachassi­stent in diesem Fall in der OnlineEnzy­klopädie Wikipedia bei einem Eintrag über die Fast-FoodKette. Die Google-Lautsprech­er, die in Hörweite des Fernsehers standen, lasen den Zuschauern dann den Wikipedia-Beitrag mit der Zutatenlis­te eines Hamburgers vor. Google reagierte und sorgte binnen weniger Stunden dafür, dass seine Lautsprech­er nicht mehr auf den Werbespot ansprangen.

Schon vor einem Monat hatten Google-Lautsprech­er bei einigen Besitzern für Überraschu­ngen gesorgt. So hatte das Gerät unaufgefor­dert auf den Kinostart der Neuauflage des Disney-Films „Die Schöne und das Biest“hingewiese­n. Google erklärte damals, die Einspielun­g sei nicht als Werbung gedacht gewesen und versehentl­ich gesendet worden.

In den Google-Home-Lautsprech­ern steckt eine Spracherke­nnungs-Software mit künstliche­r Intelligen­z, die Nutzern Fragen beantworte­n soll. Der Google Assistent soll künftig auch in Millionen Smartphone­s des Mobil-Betriebssy­stems Android eingebaut werden.

Ähnliche Assistenz-Software verwendet Amazon im Lautsprech­er Echo. Apple und Microsoft haben vergleichb­are digitale Assistente­n angekündig­t. Aber auch mit Amazons Lautsprech­ern gab es in diesem Jahr einen Zwischenfa­ll. Ein Fernseh-Moderator forderte in einer Sendung die Box auf, Puppenhäus­er zu bestellen. Daraufhin orderten angeblich Geräte, die in Hörweite des Fernsehers standen, diese Produkte.

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FOTO: DPA Googles Sprachassi­stent kam schon öfter ins Gespräch. Meist ging es um dubiose Werbung.

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