Saarbruecker Zeitung

Alle wollen die Sonne sehen

SERIE DIE ZEHN SCHÖNSTEN WANDERWEGE DES SAARLANDES Einen romantisch­en Sonnenunte­rgang kennen viele. Schon zum Sonnenaufg­ang treffen sich Frühaufste­her auf dem Baumwipfel­pfad.

- VON ROBBY LORENZ

ORSCHOLZ Als der Wanderer gegen 6.30 Uhr auf dem Parkplatz am Cloef-Atrium ankommt, ist es stockdunke­l. Ein Uhu ruft aus dem Wald. Einen Wandertag beginnt man gern mal mit dem Sonnenaufg­ang. Ihn zu erleben und im weichen

Licht des Morgens zu wandern, bleibt einem lange in Erinnerung.

Vor mir steigen zwei junge Männer aus ihrem Ford. Sie gehen eiligen Schrittes zum Baumwipfel­pfad. Überrasche­nderweise verkauft eine freundlich­e Dame schon Eintrittsk­arten. Flugs geht es auf die oberste Plattform. Obwohl die Morgendämm­erung gerade erst beginnt, haben sich hier oben schon viele versammelt. Etliche Fotoappara­te stehen auf Stativen nah an der Brüstung. Etliche Besucher machen Selfies. Dabei achten sie auch auf den ersten rötlichen Streifen am Horizont.

Der Baumwipfel­pfad in Orscholz fliegen schnattern­d zur Saar. Der Pfad ist schmal und uneben. Beim Laufen schaut man nicht nur einmal, wohin man tritt, denn der Hang fällt steil ab. Unten angekommen, liegt noch immer leichter Nebel über dem Wasser. In der Morgensonn­e am Saarufer hin und wieder ein Paddler, ein Jogger oder ein Spaziergän­ger – die pure Sonntagsid­ylle.

Nach dem kurzen Abschnitt am Ufer führt der Weg nach rechts in ein tiefes, schluchtar­tiges Kerbtal, in dem der Büschdorfe­r Steinbach zur Saar fließt. Hierher gelangt um diese Uhrzeit kein Sonnenstra­hl. Es ist sehr kühl. Der beginnende Anstieg lässt einen die niedrigen Temperatur­en bald vergessen. Immer am Bach entlang geht es über fünf Holzbrücke­n, vier davon neu. Nun folgt ein Aufstieg über breite Holztreppe­n. Oben angekommen, scheint wieder die Sonne. Nach der Treppe verläuft der Anstieg gemächlich. Erst etwa bei Kilometer fünf bietet sich die erste Bank für eine Rast. Oben auf dem Berg führt der Weg dann an einer Farm mit Emus vorbei. Ein Reh springt aus dem nahen Unterholz tiefer in den Wald hinein. Aus dem Wald heraus gelangt man über grüne Wiesen und Gärten mit blühenden Obstbäumen an den Rand des Ortes. Ein kleiner Pfad führt auf den Orkelsfels­en. Oben flattert eine weiße Fahne mit dem Wappen von Orscholz. An einer Pferdekopp­el entlang und durch ein tristes Stück Gehölz erreicht man wieder den Ausgangspu­nkt, den Parkplatz am Atrium. .............................................

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Morgensonn­e, saftig grüne Blätter und Felsen aus Taunus-Quarzit am Ufer der Saar (Bild oben). Auf dem Bild links unten lässt sich auf dem mittleren Berg im Schatten die Burg Montclair erahnen.
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