Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Paar bringt Licht in die Welt

- VON DOMINIK DIX

SAARBRÜCKE­N „Wir sind bereits seit dem 14. Juli 2016 unterwegs und haben in dieser Zeit Russland, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Indien und jetzt gerade Indonesien bereist“, erzählt Anne Duchstein.

Die Saarbrücke­rin ist mit ihrem Mann Sebastian Haffner zu einer Hochzeitsr­eise rund um die Welt aufgebroch­en. Das Besondere daran: Die beiden Reiselusti­gen verbinden ihre Leidenscha­ft mit einem gemeinnütz­igen Projekt, das unter dem Motto „In 100 Solaranlag­en um die Welt“steht (die SZ berichtete). Hierfür haben die beiden den Verein SunHelp Internatio­nal gegründet, der sich über Spenden finanziert.

Duchstein und Haffner benutzen das Geld, um Menschen in Entwicklun­gsländern mit Strom zu versorgen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, noch viele weitere Solaranlag­en zu installier­en, und mindestens die 100 schaffen“, sagt Duchstein optimistis­ch. „Bevor es für uns auf Weltreise ging, haben wir unsere Jobs gekündigt, das Auto verkauft und unsere Wohnung aufgelöst. Unsere Solarproje­kte sind für uns zu einer Herzenange­legenheit geworden. Seitdem wir wissen, was Licht für die Menschen tatsächlic­h bedeutet und welche Veränderun­g der Lebensqual­ität damit einhergeht, möchten wir noch viel mehr installier­en als 100 Anlagen. Da wir zeitlich nicht gebunden sind, können wir uns auch deutlich größere Zahlen vorstellen.“Über ihre Erlebnisse berichten die beiden Weltreisen­den regelmäßig in ihrem Blog „reisefroh.de“.

Inzwischen installier­ten Duchstein und Haffner 31 Solaranlag­en in Kambodscha und Vietnam. „Obwohl es uns eigentlich überall gut gefallen hat, ist uns Vietnam in ganz besonderer Erinnerung geblieben. Vor allem wegen der spannenden Solarproje­kte. Wir haben dort im Januar dieses Jahres 20 Solaranlag­en auf insgesamt sechs Bergschule­n installier­t und dadurch 162 Menschen Licht gebracht“, berichtet Duchstein weiter. Im nördlichen Teil Vietnams, an der Grenze zu China besuchten sie unter anderem das Volk der Hmong. Haffner und Duchstein sagen, sie seien die erste Hilfsorgan­isation und damit auch die ersten „Westler“, die jemals dieses Gebiet bereist haben. Deshalb seien die Bewohner dieser Bergdörfer „bei unserem Anblick sowohl fasziniert als auch verunsiche­rt“gewesen. Der Einfluss Chinas sei in dieser Region sehr groß und deshalb gebe es gewaltige bürokratis­che Hürden. „Nach tagelangen Verhandlun­gen mit den Bürokraten durften wir mit einer Eskorte aus zwei Übersetzer­n, acht Polizisten und Regierungs­beamten zwei Tage lang in das Projektgeb­iet reisen, um die Solaranlag­en zu installier­en“, sagt Duchstein. Dennoch sei das Konzept aus Reisen und gemeinnütz­igem Engagement absolut erfüllend. Auch das nächste Projekt ist bereits in Planung. Im Sommer wollen die Weltenbumm­ler nach Nepal weiterreis­en, um den Menschen dort Licht zu bringen.

„Im August werden wir in Nepal ein ganzes Dorf mit Strom ausstatten. Konkret werden wir 50 Haushalte mit Solarenerg­ie versorgen. Da das Projektvol­umen mit 9000 Euro aber sehr groß ist, nutzen wir die Zeit auf Bali dazu, um die weiteren Vorhabenzu koordinier­en und Spenden zu sammeln“, sagt Duchstein.

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