Saarbruecker Zeitung

Sportler-Ehre gegen Aufstiegst­räume

Das vermutlich letzte Stadtderby in der Fußball-Saarlandli­ga fand vor einer enttäusche­nden Kulisse statt. Nur etwa 250 Zuschauer sahen eine DJK Bildstock, die sich noch nicht aufgegeben hat – und Favorit SC Friedrichs­thal ein 1:1 abtrotzte.

- VON DOMINIK DIX Spieler der DJK Bildstock

BILDSTOCK Die wirtschaft­liche Misere der DJK Bildstock und die geplante Übertragun­g des Saarlandli­ga-Spielrecht­s auf den 1. FC Saarbrücke­n beschäftig­en das Fußball-Saarland. Der Verein steht in den Negativ-Schlagzeil­en. Zum vermutlich letzten Stadtderby zwischen der abstiegsbe­drohten DJK, die sich die Saarlandli­ga nach eigenen Angaben ohnehin nicht mehr leisten kann, und Aufstiegsk­andidat SC Friedrichs­thal waren am Samstag dann auch nur

Janosch Scherer etwa 250 Zuschauer gekommen. Für ein Stadtderby eine enttäusche­nde Kulisse. Für die DJK gehe es ja um nichts mehr, war allenthalb­en zu hören.

Die Bildstocke­r Spieler sahen das anders. „Uns geht es um die Sportler-Ehre“, erklärte Janosch Scherer: „Wir sind nicht für die wirtschaft­liche Situation des Vereins verantwort­lich, sondern nur für die sportliche. Und da gilt das Gleiche wie immer. Wir geben 100 Prozent und wollen nicht absteigen.“Entspreche­nd ambitionie­rt trat die DJK in ihrem Heimspiel auf. Die Bildstocke­r gaben sich kämpferisc­h. Die Partie war in der ersten Halbzeit ausgeglich­en. Torchancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware, sodass es leistungsg­erecht mit 0:0 in die Pause ging. Die Gastgeber kamen dann mit mehr Schwung aus der Kabine, setzten die Friedrichs­thaler mit frühem Pressing unter Druck. Folgericht­ig hatte die Mannschaft von Trainer Björn Klos die erste Großchance des Spiels. In der 50. Minute schoss Scherer einen Eckball in Richtung ElfmeterPu­nkt. Thomas Kuhn „flog“in den Strafraum und traf per Kopfball unhaltbar zum 1:0.

Das Tor tat dem Spielverla­uf gut. Das Stadtderby nahm an Fahrt auf. Die DJK Bildstock änderte ihre Spielweise. Sie setzte ihre Offensivkr­äfte nun mit gezielten Pässen statt weiten Bällen in Szene. Und auch der SC Friedrichs­thal besann sich auf sein spielerisc­hes Können. In der 60. Minute gab es dann erstmals Aufregung vor dem Tor der DJK. Yannick Momper eroberte den Ball in der Bildstocke­r Hälfte, setzte sich durch und stürmte auf das Tor von Benjamin Sorg zu. Bildstocks Schlussman­n stürmte dem Friedrichs­thaler entgegen – und brachte ihn mit einer Grätsche zu Fall. Doch Schiedsric­hter Stephan Spengler von der SG KörprichBi­lsdorf ließ die Partie zur Überraschu­ng aller weiterlauf­en.

Die Gäste sollten aber noch zum verdienten Ausgleichs­treffer kommen. In der 68. Minute passte Denis Wagner auf den frei stehenden Sascha Fess. Dieser kontrollie­rte den Ball, lief dann zur Grundlinie und schoss das Leder flach in die Mitte. Der dort lauernde Nico Kmoch erzielte das 1:1. „Heute war mehr drin“, sagte der Torschütze: „Wir hätten vor allem in der ersten Halbzeit mehr machen müssen. In der zweiten lag es dann an der mangelnden Chancenaus­beute.“............................................. Der SC Friedrichs­thal

„Wir sind nicht für die wirtschaft­liche Situation

des Vereins verantwort­lich, sondern nur für die sportliche.“

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FOTO: WIECK Augen zu und durch: Bildstocks Sven Hüther (links) kämpft im Zweikampf mit Sascha Fess um den Ball. Der Friedrichs­thaler bereitete den Treffer von Nico Kmoch zum 1:1-Endstand vor.

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