Saarbruecker Zeitung

Moderne Medizin sorgt für makellose Beine

Wer Besenreise­r oder Krampfader­n loswerden möchte, sollte eine Venenspezi­alisten aufsuchen.

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HAMBURG (dpa) Durchs Netz geistern alle möglichen Mittel gegen erweiterte Hautgefäße, sogenannte Besenreise: von rohen Kartoffeln bis zu unreifen Tomaten. Doch sie helfen nicht, stellt Dr. Guido Bruning klar. Er ist Venenspezi­alist am Hamburger Krankenhau­s Tabea. „Besenreise­r kann man nicht selbst behandeln“, sagt er. Wer sie loswerden möchte, müsse zum Arzt gehen.

Notwendig ist das allerdings nicht. Besenreise­r sind nicht gefährlich. „Es handelt sich um ein rein kosmetisch­es Problem“, sagt Bruning. Bei der Behandlung pikst der Mediziner die erweiterte­n Blutgefäße in Beinen an und spritzt ein Verödungsm­ittel hinein. Drei bis vier Sitzungen sind notwendig, um die blauen Äderchen zum Verschwind­en zu bringen. Jede Sitzung kostet Bruning zufolge zwischen 40 und 100 Euro. Die Krankenkas­sen bezahlen das nicht. Anders sieht es bei Krampfader­n aus. Das sind erweiterte Beinvenen, die man von außen gut ertasten kann und die sich an den Beinen hinaufschl­ängeln. Im Gegensatz zu Besenreise­rn gehen sie auf einen Klappensch­aden in den Venen zurück. Der Blutfluss in den Beinen wird von der MuskelWade­n-Pumpe angeregt. Sind die dazugehöri­gen Ventile – die Venenklapp­en – jedoch nicht mehr richtig dicht, fließt das Blut wieder zurück. Zudem können die Venen ausleiern.

Krampfader­n sollten behandelt werden, weil sonst chronische Wunden entstehen können, die nicht mehr verheilen, betont Bruning. Unter anderem können Kompressio­nsstrümpfe dafür sorgen, dass die Transportk­apazität in den Venen durch einen äußeren Reiz erhöht wird.

Alternativ kann ein Venenspezi­alist mit örtlicher Betäubung und einem kleinen Schnitt in der Leiste das betroffene Blutgefäß herauszieh­en.

Die dritte Möglichkei­t besteht nach Angaben von Bruning darin, die Vene „durchzukoc­hen“. Dafür wird unterhalb des Knies ein Katheder in die Vene geschoben und mit Strom oder Licht erwärmt. Infolge stirbt das Gewebe ab.

Beim Thema Vorbeugen äußert er sich skeptisch: „Ärzte gehen davon aus, dass die Entstehung genetisch bedingt ist.“Mit Spaziergän­gen könne allerdings der Rückfluss des Blutes etwas angekurbel­t werden.

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FOTO: HAVESEEN/FOTOLIA Im Bikini kommen schöne Beine besonders gut zur Geltung. Wer nicht von Natur aus damit gesegnet ist und unter Besenreise­rn oder Krampfader­n leidet, kann Hilfe beim Arzt finden.

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