Nach dem Winter ist vor dem Winter
Hausbesitzer sollten ihre Heizung rechtzeitig überprüfen lassen.
BERLIN (dpa/tmn) Auch wenn die ersten Sonnenstrahlen Hausbesitzer in den Garten locken, sollten diese ihre Heizung nicht aus den Augen verlieren. Der Frühling und der Ausklang der Heizperiode ist die ideale Zeit für den Check-up der Anlage. Der Zeitpunkt liegt auf der Hand: Soll die Heizung ab Herbst optimal laufen, muss man die Pause nutzen. Hier einige Arbeiten, die die Anlage optimieren können: Check-Up: Der Heizungsprofi überprüft dabei die Heizungspumpe. Dieses Gerät befördert das vom Kessel aufgeheizte Wasser durch die Rohre zu den Heizkörpern. Auch wartet der Fachmann einzelne Komponenten der Anlage wie Kessel und Brenner, schaut sich Verschleißteile wie Düsen und Filtereinsätze an, reinigt oder ersetzt beschädigte Stücke.
Hydraulischer Abgleich: Ein Sanitärfachmann ermittelt beim hydraulischen Abgleich für jeden Wohnraum die benötigte Wärmeleistung. Darauf basierend stellt er die nötige Wassermenge der Heizungsanlage und die optimale Vorlauftemperatur ein. Er errechnet die Pumpenleistung sowie die nötigen Widerstände im Heizkreislauf. Dadurch wird zum Beispiel sichergestellt, dass von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurück immer genau die benötigte Wassermenge fließt.
Das ist wichtig – denn wenn zu viel oder zu wenig Wasser fließt, werden nicht alle Räume im Haus gleichmäßig warm. Die Folge ist, dass kältere Heizkörper stärker aufgedreht werden. Hinweise auf falsche Einstellungen haben Bewohner vielleicht den Winter über wahrgenommen. Hat die Heizung Fließgeräusche, Pfiffe und Gluckern von sich gegeben? Waren Heizkörper unterschiedlich warm? Voraussetzung für den hydraulischen Abgleich sind programmierbare Thermostatventile. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online gibt die Kosten mit rund 650 Euro an. Ein Zuschuss von 30 Prozent durch den Staat ist möglich. Danach seien bei den Betriebskosten Einsparnisse von bis zu zehn Prozent möglich.
Intelligente
Thermostate:
Programmierbare Thermostate helfen beim Sparen. Co2online zufolge lassen sich in einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Fläche und acht Heizkörpern bei einem Austausch der über 15 Jahre alten Thermostatventile jedes Jahr 190 Euro sparen. In einer Produktprüfung der Stiftung Warentest (Januar 2017) kosteten mit gut bewertete programmierbare Geräte ab 20 Euro, gut gewertete Modelle mit Fernzugriff ab 50 Euro. Die Montage ist recht einfach: Der alte Kopf wird abgedreht und ein zum Außengewinde passendes schlaues Gerät montiert – eventuell sind allerdings Adapter nötig.
Abrechnung überprüfen: Die Heizkosten-Rechnung sollten Hausbesitzer nicht einfach wegpacken, sondern schauen, ob es ungewöhnliche Veränderungen zum Vorjahr gab. Bei Öl-Heizungen ist dafür ein Verbrauchsprotokoll per Tankanzeige nötig.
Hohe Abweichungen beim Verbrauch zeigen oft unentdeckte Defekte, die möglichst noch vor dem Herbst repariert werden sollten. Übersteigt die diesjährige Abrechnung bei vergleichbarer Witterung die Vorjahreszahlen um mehr als zehn Prozent, sollte man daher einen Fachmann rufen, rät der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum in Bonn.